Tesla hat die lange erwartete immissionsschutzrechtliche Genehmigung für seine Gigafactory in Grünheide bei Berlin bekommen. Er freue sich, mitteilen zu können, dass der Genehmigungsbescheid heute an Tesla übergeben worden sei, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke am Freitag bei einer Pressekonferenz in Potsdam. Das sei jedenfalls symbolisch in einer Sitzung mit der Task-Force aus Vertretern der Landesregierung und des Unternehmens geschehen. Die Genehmigung umfasse 600 Seiten und sehe eine Reihe von Auflagen vor. Wenn diese erfüllt seien und eine Abnahme erfolgt sei, könne die Produktion von Elektroautos in Grünheide beginnen.
Tesla-Genehmigung in 66 Ordnern
Weitere Zahlen hatte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel, dessen Ministerium mit dem Landesamt für Umwelt federführend für das Tesla-Verfahren zuständig war. Exakt 536 Seiten umfasse die Genehmigung, sagte er, und zusätzlich 23.600 Seiten Unterlagen, die Teil davon seien – alles zusammen 66 Ordner (s. Foto oben) Es sei ein Mammut-Verfahren gewesen und so schnell abgearbeitet worden wie nur möglich, so der Minister. Tesla müsse jetzt noch eine Reihe von Auflagen erfüllen, bestätigte er Angaben des Regierungschefs. Diese würden 80 Seiten des Bescheids ausmachen, seien aber weder besonders viele noch ungewöhnlich. Wenn Tesla die Einhaltung nachgewiesen habe, könne das erste Auto vom Band rollen, das verkauft werden dürfe.
Anders als Ministerpräsident Woidke und der ebenfalls anwesende Wirtschaftsminister Jörg Steinbach habe er noch nie mit Tesla-Chef Elon Musk Kontakt gehabt, erklärte Vogel auf eine Nachfrage hin weiter. Die Erläuterungen zu den Auflagen, die das Unternehmen vor der Produktion verkaufsfähiger Autos erfüllen muss, überließ der Minister einem Abteilungsleiter aus dem Umweltamt – ebenso wie die Nachricht, dass Tesla vorhabe, diesen letzten Schritt innerhalb von zwei Wochen hinter sich zu bringen. Dazu passen Informationen von Beginn dieser Woche, laut der vor Ende März eine Veranstaltung mit der Übergabe der ersten 30 Model Y aus Grünheide an Kunden geplant ist.
Gigafactory-Abnahme in 2 Wochen geplant
Vor der erwarteten Abnahme muss Tesla zum Beispiel nachweisen, dass vorgeschriebene Geräte zur Messung der Luftqualität installiert seien, erklärte der Beamte aus dem Landesumweltamt. Zum Teil müsse das Unternehmen auch noch Nachweise liefern, etwa ein Konzept zur Verhinderung von Störfällen, über die verwendeten Materialien oder baustatische Prüfungen. Der wichtigste Punkt dabei seien die Messanlagen zur Überwachung. Wenn alles abgenommen sei, könne die Inbetriebnahme der Fabrik erfolgen. Minister Vogel sagte zu dem 2-Wochen-Ziel, das sei, was sich das Unternehmen vorgenommen habe. Er sei aber sicher, dass es das in Tesla-Geschwindigkeit schaffen werde.