Mit Lucid Motors wurde im Jahr 2007 ein neuer Elektroauto-Hersteller gegründet – und dessen CEO Peter Rawlinson kam direkt von Tesla, damals auch erst drei Jahre alt. Wie Tesla wird auch Lucid die Coronavirus-Krise voraussichtlich gut überstehen, sagte Rawlinson jetzt bizjournals.com. Vorstellung und wohl auch Produktionsstart des Lucid Air, die für diesen April bzw. Ende des Jahres anstanden, wurden trotzdem verschoben. In der Zwischenzeit präsentiert Lucid ein Video, in dem ein Air-Prototyp mit einer Akku-Ladung 400 Meilen Strecke mit viel Autobahn zurücklegt.
Mehr Volt als Tesla und Porsche
Die gefilmte Fahrt mit großer „400“ auf der Front-Haube führt vom Lucid-Hauptquartier im Silicon Valley nach Los Angeles (und nach einer Übernachtung mit Aufladen wieder zurück). Wie Electrek zum Air berichtet, soll das Elektroauto mindestens 400 Meilen (gut 640 km) auch als Realreichweite haben, unter anderem dank eines Systems mit „mehr als 900 Volt“, also mehr als bei Tesla mit 400 Volt und Porsche mit 800 Volt. Zur Größe des Akkus macht Lucid noch keine konkreten Angaben, nur dass er nicht riesig sein soll.
CEO Rawlinson selbst sieht Lucid weniger in Konkurrenz zu Tesla als zu deutschen Luxus-Herstellern wie Audi, BMW und Mercedes, schreibt bizjournals.com. Trotzdem seien Vergleiche mit Tesla unvermeidlich, und tatsächlich sieht der Air zumindest von der Seite aus dem Model S nicht unähnlich, aber mit einem geräumigeren Heck. Auch bei Beschleunigung von „unter 2,5 Sekunden“ von 0 auf 60 Meilen und 200 Meilen Spitzentempo (320 km/h) tritt Lucid Tesla auf die Füße. Den deutschen Premium-Anbietern aber vielleicht wirklich noch stärker – zumal der Air innen auffällig luxuriös gestaltet ist.
Teurer als Performance-Tesla
Der Preis für die zuerst einzig verfügbare Dream Edition des Lucid Air soll denn auch bei 100.000 Dollar liegen. Diese Region hat Tesla mit dem Model S schon fast verlassen – selbst die Performance-Variante kostet in den USA 5000 Dollar weniger, und das normale Model S mit großen Akku gibt es ab 75.000 Dollar.
Die Serienversion des Lucid Air sollte in diesem April in New York vorgestellt und ab Ende des Jahres in Arizona produziert werden. Die Vorstellung sagte das Unternehmen jetzt ab, aber laut Rawlinson arbeitet Lucid weiter und wird sie nachholen, wenn sich die Gesundheitslage beruhigt hat. Eine Verschiebung des Produktionsstarts erwähnte er nicht explizit, sagte aber, die Lieferkette sei „weiterhin absolut motiviert und bereit“ dafür. Die Finanzlage des Unternehmen sei solide und der Beginn der Produktion finanziert.