Bild: Tesla
Schon seit Oktober 2014 bietet Tesla für seine Elektroautos (damals nur Model S und Model X) erste „Autopilot“-Funktionen an, um sicheres Fahren zu unterstützen. Nach einem Streit wurde die Zusammenarbeit mit dem Zulieferer Mobileye beendet, und Tesla stieg auf neue Hard- und Software für sein Autopilot-System um. Im Frühjahr 2019 dann stellte das Unternehmen einen selbst entwickelten Chip vor, dessen Leistung mehr als ausreichend sein soll, um selbst vollständig autonomes Fahren (bei Tesla FSD genannt) zu unterstützen. Und diesen FSD-Chip bekommen jetzt immer mehr Besitzer älterer Fahrzeuge von Tesla eingebaut – kostenlos, wie von CEO Elon Musk versprochen.
Anyone who purchased full self-driving will get FSD computer upgrade for free. This is the only change between Autopilot HW2.5 & HW3. Going forward “HW3” will just be called FSD Computer, which is accurate. No change to vehicle sensors or wire harness needed. This is v important. https://t.co/lICMpT7xnX
— Elon Musk (@elonmusk) March 29, 2019
Berichte über erfolgreiche Umrüstungen gibt es bislang nur in den USA. Auch das entspricht einer Ankündigung von Musk: Der hatte zuvor erklärt, die Umrüstung werde erst dann in Angriff genommen, wenn die Autopilot-Software so weit entwickelt sei, dass sie die Fähigkeiten der neuen FSD-Hardware tatsächlich benötigt.
In den USA ist es seit kurz vor Weihnachten 2019 so weit: Tesla verteilte eine neue Software, die Fahrern seiner Elektroautos mit bestellter FSD-Option eine „Vorschau“ auf autonomes Fahren ermöglicht. Seitdem werden auch Ampeln und Stoppschilder sowie einige andere Verkehrszeichen erkannt und auf dem Bord-Bildschirm angezeigt – bislang allerdings eben nur auf dem Tesla-Heimatmarkt USA.
Und von dort mehren sich jetzt die Meldungen von Tesla-Besitzern, dass ihre Elektroautos auf die neue FSD-Hardware umgerüstet wurden oder sie Termine dafür noch im Januar bekommen haben. Allzu aufwendig scheint der Umbau nicht zu sein – zum Teil wurde er sogar von mobilen Tesla-Servicetechnikern erledigt. In einigen Fällen soll es allerdings auch Probleme gegeben haben, sodass die Hardware mehrmals getauscht werden musste.
Went to grab something out of my car at Service Center and my car is second in line for FSD Retrofit! My advisor said it takes 5 hours to do this b/c they have to drive it & calibrate it until it’s right. Will get it back Sunday. Can’t wait! pic.twitter.com/T1onMWdPkC
— Tesla Joy (@TeslaJoy) January 4, 2020
Schon heute können Tesla-Kunden in aller Welt die Option FSD (Full Self-Driving, auf Deutsch „Volles Potenzial für autonomes Fahren“) bestellen. Der Preis dafür beträgt in Deutschland derzeit 6300 Euro und soll laut CEO Musk parallel zu Fortschritten bei der Weiterentwicklung der Autopilot-Software erhöht werden. Während dies in den USA schon begonnen hat, verzichtet Tesla in Europa bislang noch darauf.