Die Sonne ist der perfekte Fusionsreaktor, weil er noch Milliarden Jahre laufen dürfte und nicht einmal gewartet werden muss, sagt Tesla-CEO Elon Musk gelegentlich. Genutzt werden solle diese kostenlose Energie vorzugsweise mit Photovoltaik – und mittlerweile ist Tesla dabei, Solarstrom-Technik nicht nur an Kunden zu verkaufen, sondern selbst intensiver davon Gebrauch zu machen. Bei der neuen Gigafactory in Texas zum Beispiel begann die Photovoltaik-Eindeckung vor der offiziellen Eröffnung in diesem April – und inzwischen kann man den damit geschaffenen Tesla-Schriftzug sogar aus dem Weltraum gut erkennen.
Tesla-Logo aus 800 Kilometer Höhe
Die ersten Solarmodule auf der weltweit größten Tesla-Fabrik entdeckte ein Drohnen-Beobachter in diesem Januar, und bis März wurde klar, was dort passieren soll: In Ansätzen wurden Buchstaben auf dem Gigafactory-Dach erkennbar, geschaffen durch Lücken zwischen den schwarzen Modulen. Tesla fing also an, den eigenen Firmennamen mit Photovoltaik schreiben zu lassen, und zwar in den charakteristischen vereinfachten Großbuchstaben, wie sie sonst auf Papier, Bildschirmen oder seinen Elektroautos zu sehen sind.
Mit einer geschätzten Grundfläche von 50 Hektar ist die Tesla-Fabrik in Texas eines der größten Gebäude der Welt, sodass sie auch eine der stärksten Solaranlagen bekommen könnte. Nach einer Faustregel würde das Dach für 50 Megawatt Spitzenleistung genügen. Und dieses Potenzial wird zunehmend genutzt: Wie ein aktuelles Satelliten-Bild zeigt, sind die Negativ-Buchstaben inzwischen fertig gelegt – und zwar so groß, dass das „TESLA“-Logo auf dem Foto aus etwa 800 Kilometern Höhe problemlos zu erkennen ist.
Etwa so weit entfernt von der Erde kreisen die beiden Satelliten der Esa-Mission Sentinel-2, und ihre Daten lassen sich frei abrufen. Darauf basiert die Website Buildingtesla, die Sentinel-Fotos zu Tesla-Standorten weltweit sammelt und zu verschiedenen Zeitpunkten gegenüberstellt. Für die Gigafactory in Texas etwa kann man dort sehen, dass im April nur Stücke vom E und vom S auf dem Dach lagen. Mittlerweile sind nicht nur alle Buchstaben im Negativ erkennbar, auch der Raum dazwischen wird zunehmend mit Modulen gefüllt.
Weitere Gigafactorys mit Photovoltaik
Auch auf der deutschen Gigafactory, die Tesla in einer Computer-Grafik schon voller Photovoltaik zeigte, wurden in diesem April die ersten etwa 1000 Solarmodule installiert. Auf aktuellen Sentinel-Aufnahmen kann man sie allerdings kaum erkennen. Anders bei der ersten Gigafactory, die Tesla zusammen mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada betreibt. Hier dauerte es aus unbekannten Gründen lange, bis die früh angefangene Dach-Belegung fortgesetzt wurde. Doch im vergangenen Sommer kam sie wieder in Gang, und inzwischen sieht der lange Teil des L-förmigen Gebäudes komplett bedeckt aus. In seinem Impact Report 2021 nannte Tesla als Ziel-Leistung in Nevada 24 Megawatt, 8 Megawatt davon sollen laut einem aktuellen Bericht installiert sein.