Bild: Tobias Lindh
Die Genehmigungen ließen eine Weile auf sich warten, aber kaum waren sie da, ging die Arbeit in hohem Tempo los: Anfang Dezember genehmigte das Land Brandenburg vorab die Rodung von weiteren Waldflächen für die Tesla-Gigafactory bei Berlin, wenige Tage später auch den Einbau der Lackieranlage in der entstehenden Fabrik, und anschließend meldeten Beobachter rege Aktivität an beiden Fronten. Außerdem wurde bekannt, dass Tesla schon zwei weitere Anträge für die Installation von Technik in seiner Giga Berlin gestellt hat – aber über die laut CEO Elon Musk dort geplante riesige Fabrik zur Produktion von Batterie-Zellen weiß die Landesregierung noch nichts Näheres.
Neue Anträge für Gigafactory-Arbeiten
Das geht aus Äußerungen von Vertretern des Brandenburger Umweltministeriums bei einer Sitzung des Landtag-Ausschusses für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz am vergangenen Mittwoch hervor. Ende November habe Tesla zwei weitere Anträge zur Genehmigung von Arbeiten vor dem Vorliegen der Gesamterlaubnis für das Projekt gestellt, informierte Umweltminister Axel Vogel. Nach diesem Prinzip geht das Unternehmen vor, solange das aufwendige Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, trägt aber das Risiko, bei einem Scheitern alles wieder rückgängig machen zu müssen.
Bei den zwei neuen Anträgen geht es um den Einbau von technischer Gebäudeausrüstung in die deutsche Gigafactory, also von Stromleitungen, Sprinkleranlagen oder Licht, sagte Vogel in der Video-Sitzung. Außerdem habe Tesla den Einbau „weiterer Maschinenteile“ beantragt, konkret von Aggregaten für die Lackieranlage sowie für Presswerk und Karosseriebau. Tesla will also mehr Anlagen in die Fabrik bekommen, deren Außenhülle mittlerweile so gut wie fertig ist. Die Prüfung der zwei Anträge werde aber erneut einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Vogel.
Erst recht dürfte das für eine Erweiterung der deutschen Gigafactory-Pläne gelten, die Tesla-CEO Musk Ende November so deutlich ankündigte wie vorher noch nie: In der Giga Berlin sollen auch Batterie-Zellen produziert werden, und zwar voraussichtlich mehr als irgendwo sonst auf der Welt. Seit dem Batterie-Infotag Ende September ist offiziell bekannt, dass Tesla massenhaft eigene Zellen im XL-Format 4680 herstellen will, und die Gigafactory in Brandenburg soll nach den neuen Aussagen von Musk die erste große Produktionsstätte dafür werden.
„Die Frage ist: Was will Tesla?
Wie die Elektroauto-Fabrik müsste auch die Batterie-Fertigung aufwendig beantragt und genehmigt werden, aber mehr als die Öffentlichkeit weiß das Land über diesen Teil der Tesla-Pläne bislang offenbar auch nicht. „Die Frage ist, was genau will Tesla?“, sagte Axel Steffen vom Umweltministerium zu diesem Thema. Das Land müsse auf einen Antrag dafür warten, um Genaueres zu erfahren. In diesem Jahr dürfte der nach seiner Einschätzung nicht mehr gestellt werden. Aber nach den bisherigen Erfahrung könnte es dann wieder sehr schnell gehen.