Anfang 2021 verkündete der damals 39 Jahre alte Software-Entwickler Jason DeBolt, dass für ihn Schluss sei mit Arbeit in der Unternehmenswelt – mit einem Polster von knapp 12 Millionen Dollar ausschließlich in Tesla-Aktien setze er sich zur Ruhe, verkündete er auf Twitter. In den Monaten darauf legte der Kurs der Aktie noch einmal kräftig zu und mit ihm DeBolts Vermögen. Danach ging es, auch durch Verkäufe von CEO Elon Musk, bis Ende 2022 rapide abwärts, doch der Tesla-Millionär verlor nicht den Glauben an ihn und das Unternehmen. Für noch mehr Aktien ging er voll ins Risiko und verkaufte sogar sein Haus – was sich zumindest kurzfristig kräftig ausgezahlt hat.
Nachkauf bei niedrigen Tesla-Kursen
Über die Abwärtsentwicklung seines Tesla-Vermögen ab Ende 2021 hielt DeBolt Neugierige auf Twitter ebenso auf dem Laufenden wie vorher über den Anstieg. Ähnlich wie der Software-Milliardär Leo Koguan, aber ohne dessen Kritik an Tesla-CEO Musk, zeigte er sich von den Verlusten unbeeiundruckt. Im Dezember 2022 informierte er zudem über den nächsten radikalen Schritt: Er biete sein Haus zum Verkauf an, erklärte der Tesla-Millionär, denn bei den aktuellen Kursen wolle er noch mehr Aktien kaufen.
Letztlich wartete DeBolt nicht einmal ab, bis der Haus-Verkauf abgeschlossen war, wie er dann vergangene Woche wissen ließ. Schon in den vergangenen Wochen habe er zu Kursen von 128 Dollar bis 139 Dollar langsam ungefähr 10.000 weitere Tesla-Aktien gekauft, schrieb er wieder auf Twitter. Jetzt sei das Haus verkauft, und mit dem Erlös daraus habe er seinen Aktien-Kredit abgezahlt und noch Liquidität übrig, was sich gut anfühle.
Sold my house and bought around 10,000 $TSLA shares. Own 48,000 shares now.
Purchased all shares slowly over last few weeks before earnings on margin in $128-139 range. Up $250k on these shares already. Closed out margin today with house proceeds. Have cash. Feeling good.$TSLA pic.twitter.com/aIW7m8d9FJ
— Jason DeBolt ⚡️ (@jasondebolt) January 26, 2023
Seinen Gewinn nur mit den neuen Aktien bezifferte DeBolt am vergangenen Donnerstag auf 250.000 Dollar, und weil Tesla nicht nur an dem Tag an der Börse 11 Prozent zulegte, sondern am Freitag noch einmal, dürfte zwischendurch fast das Doppelte daraus geworden sein. Gegenüber den Höchstständen im November 2021 und auch dem Zeitpunkt Anfang des Jahres, zu dem er seine finanzielle Unabhängigkeit erklärte, hat der treue Tesla-Aktionär natürlich trotzdem noch verloren. Aber 48.000 Aktien und ein Kurs von inzwischen wieder mehr als 175 Dollar bedeuten immer noch mehr als 8 Millionen Dollar Vermögen.
Volles Risiko statt Diversifzierung
Das fühle sich nicht sehr anders an als die vorherigen 15 Millionen Dollar, erklärte auf Twitter-Nachfrage der Anleger, der jetzt auch sein Immobilien-Vermögen auf Tesla gesetzt hat. Die eigene Strategie hatte er schon beim öffentlichen Antritt seines Ruhestands vor zwei Jahren nicht zur Nachahmung empfohlen. Aber auf die Mahnung an ihn, nicht alles auf eine Karte zu setzen, reagierte er mit einem alten Video, in dem Charles Munger, Co-Chef bei Warren Buffetts Anlage-Gesellschaft Berkshire Hathaway, Diversifizierung als bloße Absicherung gegen Ignoranz bezeichnet.