Ein kleines Unternehmen aus den USA namens Rimetrix LLC sammelt auf Kickstarter Geld für alternative Radkappen für das Model 3 von Tesla. Sie sollen gut aussehen, Kratzer an den Felgen verbergen, jedes Wetter aushalten, so effizient sein wie Aero-Radkappen von Tesla und obendrein zu 100 Prozent recycelbar sein.
Mehr als 153.000 US-Doller hatte das Unternehmen mit Sitz in Broadview Heights südlich von Cleveland in Ohio bis Ende der Woche schon eingesammelt, mehr als dreimal so viel wie das angegebene Ziel von 45.000 US-Dollar. „Wenn Sie wie wir sind, mögen Sie Optionen”, heißt es in der Selbstbeschreibung von Rimitex auf Kickstarter. Die 18-Zoll-Aero-Radkappen von Tesla reduzierten zwar den Energieverbrauch. Aber sie deckten nicht die gesamte Felge ab, so dass Bordsteinkratzer möglich und sichtbar blieben. Das wolle man ändern, mit den selbst entwickelten Radkappen namens Orbital.
Wie sich herausstellt, ist der Kickstarter ein Familienprojekt. Gründer Elizabeth Taturo ist Finanzanalystin, ihr Ehemann Ingenieur in der Kunststoffindustrie. „Wir besitzen ein Model 3 und lieben es”, sagt Elizabeth. „Aber weil wir uns die Felgenränder an Bordsteinen zerkratzt haben, waren wir auf der Suche nach hübschen und effizienten Alternativen zu den Aero-Radkappen von Tesla.” Davon gibt es laut ihrem Bericht einige, aber sie waren entweder nicht hübsch, schwer zu installieren, senkten die Reichweite oder waren teuer. Also entschied das Paar, selbst eine Radkappe speziell für das Model 3 zu entwerfen.
Die Protopypen stellten sie im 3D-Druck aus dem Kunststoff ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer) her. Das Material wird unter anderem zur Herstellung von Haushaltsgeräten, aber auch in der Automobilindustrie eingesetzt. Die auf der Webseite angegebenen Testergebnisse haben die Taturos auf dem Highway 71 zwischen Cleveland und Akron gesammelt; gemessen haben sie dabei den Energieverbrauch ihres Model 3 bei durchschnittlich 70 Meilen pro Stunde (ca. 112 km/h), einmal mit Teslas Aero-Radkappen, einmal mit den eigenen und einmal ganz ohne Radkappen. Dabei stellte sich das Design der Orbital-Radkappen laut Taturo als etwas effizienter als das von Tesla heraus, was allerdings nicht unabhängig verifiziert wurde. Dafür haben die Taturos bereits ein Patent für den eigenen Befestigungsmechanismus beantragt, den sie auf der Kickstarter-Seite in einem GIF-Bild vorführen.
Die Nachfrage nach der Alternativ-Kappe scheint groß zu sein, auf Kickstarter gibt es bereits über 1000 Unterstützer. Das mag an der versprochenen Kombination liegen: keine Effizienzverluste, geringer Preis und Abdeckung der gesamten Felge. Vom großen Interesse sind die Taturos überrascht, sagt die Gründerin. Bislang sei die Tesla-Kappe nur ein Nebenprojekt für sie und ihren Mann gewesen, beide haben noch einen normalen Job. Laut dem Zeitplan auf Kickstarter sollen die ersten Maschinen zur Produktion im April angeschafft werden. Ab Juli sollen die ersten Crowd-Finanzierer dann ihre Orbital-Radkappen erhalten.