Die Angriffe radikaler Hamas-Islamisten aus dem Gaza-Streifen haben am ersten Oktober-Wochenende hunderte zivile Opfer in Israel gefordert – und jetzt verursacht das angegriffene Land mit Strom- und Wasser-Sperren sowie militärischen Aktionen auf dem Palästinenser-Gebiet seinerseits viel menschliches Leid. Er würde den Menschen im Gaza-Streifen, die Frieden wollen, gern helfen, schrieb Tesla CEO Elon Musk vergangene Woche, habe aber keine Möglichkeit dazu. Mindestens einem Israeli aber hat ein Elektroauto seines Unternehmens wohl das Leben gerettet.
Hamas-Angreifer verfolgen Tesla
Der Hamas-Einfall am 7. Oktober erfolgte mit Fahrzeugen, in der Luft und über das Meer. Nach israelischen Angaben wurden dabei mindestens 1400 Zivilisten und Soldaten getötet. Zu den Todesopfern hätte wohl auch ein Israeli gezählt, der laut einem Bericht der lokalen Publikation Walla morgens zu dem Kibbuz Mefalsim nahe am Gaza-Streifen gerufen wurde: In seinem Tesla Model 3 Performance begegnete er auf dem Weg dorthin Hamas-Kämpfern auf einem Pickup. Sie beschossen ihn mit zum Teil schweren Waffen, aber das Elektroauto ließ sich nicht stoppen.
Die Angreifer hätten ihn aus einer Entfernung von zunächst zehn Metern mit Kalaschnikows und einem Maschinengewehr beschossen, berichtet der Mann, der in dem Walla-Bericht nur C genannt wird. Mit Schüssen in die Front und in das Heck hätten sie versucht, den Motor oder den Tank zu beschädigen, offenbar nicht wissend, dass ein Tesla ganz anders angetrieben wird. Die Reifen trafen sie zwar, doch laut C ließ sich das Elektroauto immer noch mit hoher Geschwindigkeit auf der Straße halten.
הטסלה הצילה את חייו של יפתח ואחיו אלעד, שנפצע במתקפת הטרור הרצחנית ב- 7 לאוקטובר. אלעד הגן על מושב עין הבשור מהמחבלים וחטף כדור. אחיו מיהר לפנות אותו בטסלה שלו, ויצא משער המושב לעבר ביה"ח. כשהוא הגיע לעלות על כביש 241 הוא ראה שני טנדרים מלאים במחבלים ואופנועים. הם פתחו בירי… pic.twitter.com/zrY4IaCRpS
— ilana curiel (@ilanacuriel) October 13, 2023
Ein Video von einem Teil des Geschehens wurde Ende vergangener Woche auf X veröffentlicht. Es stammt offensichtlich von der Bordkamera des Tesla, der auf einer staubigen Strecke zunächst rasant rückwärts fährt, dann rasch wendet und seine Flucht vorwärts fortsetzt. Verfolger sind in der Szene nicht zu sehen, möglicherweise weil das Model 3 Performance schon einen Vorsprung vor ihnen herausgefahren hat. Aber Aufnahmen nach der Flucht zeigen, dass der Tesla voller Einschuss-Löcher (s. Foto oben) und der weiße Fahrersitz mit Blut verschmiert ist.
Model 3 Performance fährt noch
Es habe kein Teil an seinem Tesla gegeben, das keine Kugeln einstecken musste, berichtete C laut Walla; auch er selbst sei an den Beinen, an der Hand und am Kopf getroffen worden und habe Splitter abbekommen. Trotzdem funktionierten Fahrer und Elektroauto weiter, und der Angegriffene schaffte es bis zu einem Krankenhaus etwa 25 Kilometern entfernt. Dort wurde er bereits erwartet, weil seine Frau per App den Standort verfolgte, aus dem schwer beschädigten Auto gezogen und mehrfach operiert. Sein Model 3 fahre immer noch, sagte er anschließend, denke aber trotzdem über den Kauf eines neuen nach.