Die Liste an Optionen bei Tesla ist bekanntlich überschaubar. Ab Werk kann man im Online-Konfigurator die Farbe innen wie außen, die Rad-Reifen-Kombination, die Autopilot-Extras EAP und FSD sowie beim Model Y neuerdings eine Anhängerkupplung aus- oder dazuwählen, und das war es. Mehr Auswahl zur Individualisierung bietet der Tesla-Shop mit Zubehör im Web und natürlich der freie Handel, der mit Extras floriert. Ein befreundeter Besitzer eines Model 3 hat dort beherzt zugegriffen, und wir haben uns das spaßhaft als „Tuning-Bude“ bezeichnete Elektroauto einmal näher angeschaut.
Schicke Ventilkappen mit Tesla-Logo
Den Anfang macht bei unserem Tesla-Freund ein Heckspoiler, wie er beim Model 3 Performance serienmäßig dabei ist, nicht aber bei den kleineren Varianten. Für knapp 200 Euro gibt es dieses Zubehörteil im Netz zu kaufen, wobei bereits ein Klebstoff aufgetragen ist, mit dessen Hilfe man das Bauteil selbst anbringen kann. An unserem Anschauungsobjekt ist das eher schlecht gelungen, denn die Enden links und rechts sind nicht fest verklebt. Ob das auf Dauer halten wird? Fraglich, schließlich fährt das Model 3 Long Range mehr als 230 Kilometer pro Stunde in der Spitze.
Außen geht es bei diesem Model 3 weiter mit individuellen Ventilkappen. Ein sehr kleines Detail, das wir allerdings recht cool finden. Darauf gedruckt ist das Tesla-T. Ob das markenrechtlich in Ordnung ist, wissen wir nicht, aber es sieht gut aus. Knapp 10 Euro kosten diese kleinen Kappen, die anstatt der originalen aufgedreht werden.
Schon mit mehr Abstand fällt auf, dass die Fenster des Model 3 dunkler sind als normalerweise. Unser Freund hat sie tönen lassen, und zwar einschließlich der großen Dachfläche. Von außen sollten möglichst wenige Blicke und UV-Strahlen in den Tesla gelangen können. Die letztlich gewählte Folie von 3M hat eine Lichtdurchlässigkeit von nur 23 Prozent und passt gut zum grauen Model 3. Die Tesla-Tönung kostete knapp 700 Euro. Als letzte Außen-Maßnahme bekam es im Tausch gegen die normalen rahmenlose Kennzeichen-Halter. Das fällt Kennern auf und war dem Besitzer 20 Euro wert.
Für den Innenraum hat er hauptsächlich Ablagelösungen eingekauft und -gebaut. Am spannendsten finden wir das kleine Extra-Fach unter der Armablage mit einer verschiebbaren Klappe. Man könnte es tatsächlich als Geheimfach bezeichnen, so unauffällig ist es. Mit einem kleinen Klebestreifen wird es einfach eingeklebt. Allerdings muss es beim ersten Versuch sitzen und kostet ebenfalls 20 Euro.
Fußmatten für Model 3 mit erhöhtem Rand
Daneben hat der Freund mit dem Model 3 ein auch bei Tesla erhältliches Einlegefach im Bereich der vorderen Mitteltunnel-Fachs eingesetzt – im freien Handel kostet es mit etwa 10 Euro nur die Hälfte. Gummimatten bekommt man bei unabhängigen Anbietern ebenfalls billiger als bei Tesla. Anstatt 210 Euro kosteten sie für das Model 3 so nur 80 Euro und sind, wir haben es genau überprüft, absolut passend geschnitten. Sie haben sogar einen etwas erhöhten Rand, was insbesondere an nassen Tagen nützlich ist: Dadurch läuft nichts auf den Teppich.
Als letztes Detail wurde eine automatische Parkuhr für 20 Euro eingeklebt. Aus unserer Sicht ist das eine gute Investition, denn häufig muss man zum ordnungsgemäßen Laden eine Parkscheibe ins Auto legen, und dann kann sie auch gleich immer dort zu sehen sein und sich bei Ankunft automatisch stellen. Das funktioniert zuverlässig und schützt vor unnötigen Knöllchen aus Vergesslichkeit. Mit solchen Kleinigkeiten und der tönenden Folie sowie dem Spoiler also hat unser Freund für sein Model 3 im Scherz schon die Bezeichnung „Tuning-Bude“ verdient – wirklich viel am Antrieb herumschrauben kann man bei Elektroautos ja auch nicht.