Mit dem kommenden Mittelklassefahrzeug Tesla Model 3 kommen auch viele Herausforderungen auf den kalifornischen Autobauer zu, die bisher noch kein großes Thema waren. Es müssen zusätzliche Supercharger installiert, neue Servicestätten errichtet und zahlreiche neue Mitarbeiter eingestellt werden. Insgesamt muss die Infrastruktur von Tesla deutlich ausgebaut werden.
Mit über 400.000 Vorbestellungen und einer Produktionsrate von 5.000 Fahrzeugen pro Woche, die bis zum Ende des Jahres erreicht werden soll, könnte sich sogar der Auslieferungsprozess als eine der größten logistischen Herausforderungen erweisen. Die einzelnen Tesla Stores würden überrannt werden und Kunden hätten mit sehr langen Wartezeiten zu rechnen.
Genau hier will Tesla-CEO Elon Musk anknüpfen und den Prozess deutlich beschleunigen. In einem kürzlich stattgefundenen Conference Call sagte er (via Electrek), dass man kurzfristig nicht in neue Stores investieren wird, da man keine zusätzliche Nachfrage erzeugen muss, sondern lieber in den Auslieferungsprozess:
Investitionen werden für die Auslieferung der Fahrzeuge benötigt. Wir müssen drei- bis viermal so viele Fahrzeuge ausliefern. Wir wollen aber nicht drei- oder viermal so viele Auslieferungszentren haben. Wie können wir diesen Auslieferungsprozess weiter rationalisieren, mit weniger Papierkram, weniger Bürokratie, und die Leute wirklich vorzeitig mit gut produzierten Anleitungvideos zur Fahrzeugnutzung versorgen. Natürlich, die beste Anleitung wäre es, keine Anleitung zu haben. Man wäre in der Lage alle benötigten Anleitungen für das eigene Fahrzeug direkt im eigenen Fahrzeug abzuspielen.
Musk erklärte weiter, dass man den Auslieferungsprozess, also den Prozess vom Betreten des Tesla Stores bis zum Verlassen des gleichen mit seinem neuen Fahrzeug, von aktuell circa einer Stunde auf fünf Minuten verkürzen möchte. Dafür müssen nicht nur Anleitungvideos im Voraus verschickt werden, sondern auch der zuvor erwähnte „Papierkram“, den der Kunde nur noch mitbringen muss.
Nichtsdestotrotz plant Tesla dennoch einige weitere Auslieferungszentren zu eröffnen, insbesondere in Metropolregionen, wo es eine große Nachfrage nach dem Model 3 gibt. Diese Zentren würden nicht unbedingt Service- oder Reparaturleistungen anbieten, sondern sich eher auf die Auslieferung der Fahrzeuge konzentrieren und damit bestehende Service Center entlasten.