Jedes Jahr werden laut einer Studie in den USA bei Unfällen mit liegengebliebenen Autos 14.371 Menschen verletzt und 566 getötet. Vor diesem Hintergrund entwickelt das private Unternehmen Emergency Safety Solutions (ESS) ein als HELP abgekürztes System, das nahende Fahrer mit Licht-Signalen und Hinweisen in ihrem Navigationssystem auf das Hindernis aufmerksam machen soll. Und wie ESS am Mittwoch bekannt gab, will Tesla dieses System als erster Auto-Hersteller der Welt in seine Elektroautos Integrieren.
„Monumentaler Schritt“ mit Tesla
Die Vereinbarung gilt laut ESS weltweit, und Tesla will die Technologie zunächst in Nordamerika einführen. Damit sollen die Elektroautos des Unternehmens die ersten Pkw werden, in denen sie zu finden ist. In einer Mitteilung erklärt der CEO von ESS, mit der Vereinbarung werde das eigene System potenziell in Millionen Fahrzeuge weltweit kommen, was ein „monumentaler Schritt“ für ihre Verbreitung sei.
HELP steht in diesem Fall für Hazard Enhanced Location Protocol. Es wird von RSS entwickelt und über Lizenzen angeboten. Die Funktionsweise ist gemischt analog-digital: Wenn Sensoren im Fahrzeug einen Unfall oder eine Panne erkennen, schaltet das System die Warnblinker ein. Das gibt es heute bereits häufiger – aber ESS erhöht die Blink-Frequenz deutlich: Studien hätten gezeigt, dass fünfmal pro Sekunde statt des Standards von 1-2 Hertz viel besser wahrgenommen werden.
Warnung auch an Navigationssysteme
Zusätzlich schickt HELP Standort-Daten zu dem liegengebliebenen Fahrzeug in die Cloud, von wo aus sie in Navigationssysteme übernommen werden können. Wenn sich ein anderes Auto nähert, wird darin dann eine akustische und optische Warnung (s. Foto oben) ausgegeben. Nach Angaben von ESS führte allein das schnellere Blinken in Tests dazu, dass herankommende Fahrer früher und stärker das Tempo reduzieren oder die Spur wechseln. Bei Tesla solle das System zunächst in Nordamerika eingesetzt werden, grundsätzlich sei es aber global. Angaben zum Zeitplan machte das Unternehmen nicht.