Website-Icon Teslamag.de

Nächster Überläufer zu Tesla: Elektroauto-Startup Rivian will Supercharger-System nutzen

rivian r1t pickup elektroauto landschaft

Bild: Rivian (elektrischer Pickup R1T)

Anzeige

Die beiden größten Domino-Steine sind bereits gefallen, und am Dienstag folgte ein weiterer: Nach den etablierten US-Autokonzernen Ford und General Motors (GM) kündigte auch das Elektroauto-Startup Rivian an, dass seine Kunden ab nächstem Jahr das nordamerikanische Supercharger-Netz von Tesla nutzen können. Zunächst soll das wie bei Ford und GM mit Hilfe eines Adapters ermöglicht werden, und ab 2025 will Rivian seine Elektroautos mit einer Ladebuchse nach den Tesla-Spezifikationen ausstatten.

Angesehener Partner für Tesla-Ladenetz

Ford und GM verkauften im vergangenen Jahr in den USA nach Tesla die meisten Elektroautos. Das und ihre ehrgeizigen Zukunftspläne für dieses Segment machten ihre Entscheidung für das Supercharger-System gewichtig. Aber mit Rivian lässt sich jetzt auch ein viel beachtetes Startup darauf ein, das manche als „Tesla ohne Memes“ bezeichnen. Nach Daten von Cox Automotive hatte es im ersten Quartal dieses Jahres einen Anteil von 3,1 Prozent am US-Markt für Elektroautos.

Zusammen mit den laut Cox 62,4 Prozent Anteil für Tesla, 8 Prozent für die GM-Marken und 4 Prozent für Ford setzen in den USA jetzt also mehr als drei Viertel des aktuellen Elektroauto-Marktes auf das Supercharger-System. Tesla hatte im vergangenen November vorgeschlagen, es zum North American Charging Standard (NACS) zu machen, und Spezifikationen dafür offengelegt. Ford war dann Ende Mai der erste Hersteller, der mit Tesla die Vereinbarung traf, dass die eigenen Elektroautos ab 2024 über Adapter am Supercharger laden können. Wie bei GM und jetzt Rivian soll 2025 die Integration der Tesla-Technik folgen.

In allen drei Fällen wurde nicht gesagt, ob die Hersteller dann ihre bisherigen Buchsen nach der Nordamerika-Version des Standards CCS weglassen oder sie parallel zu Supercharger-Ports verbauen werden. Wahrscheinlicher ist trotz höherer Kosten und mehr Platzbedarf die zweite Variante, wenn die Konkurrenten sich und ihre Kunden nicht vollständig Tesla ausliefern wollen. Dafür spricht auch die Rivian-Mitteilung von Dienstag: Das eigene Ladenetz werde landesweit weiter ausgebaut, heißt es darin. Die Publikation TechCrunch ging davon aus, dass es auch Supercharger-Kabel haben wird, aber eben nicht nur.

Auch Stellantis prüft Supercharger-System

Mit Stellantis hat auch der dritte große US-Autokonzern (der als Zusammenschluss von Chrysler-Fiat mit PSA viele europäische Marken umfasst) schon bestätigt, dass er über eine ähnliche Vereinbarung mit Tesla zumindest nachdenkt. Sie könne gute Seiten und schlechte Seiten haben, sagte der Stellantis-CEO der Nachrichten-Agentur AP. Die guten würden derzeit evaluiert, und zu den schlechten zähle Abhängigkeit von Tesla.

Analysten gehen dennoch davon aus, dass sich weitere Hersteller auf dem US-Markt anschließen werden, beispielsweise der deutsche Volkswagen-Konzern, der dort im ersten Quartal 3,1 Prozent aller Elektroautos verkaufte. Auch zu einem echten Standard könnte das Supercharger-System noch werden, denn der CCS-Verein Charin hat angekündigt, ein Verfahren dafür einzuleiten.

Anzeige
Die mobile Version verlassen