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Schneller Laden bei Tesla: V4-Supercharger mit 350 Kilowatt Leistung in Großbritannien geplant

tesla supercharger plan swindon

Bilder: enzygo

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Tesla hat in Europa mit der Installation von Superchargern der neuen Generation V4 begonnen. Das erwähnte die für diesen Bereich zuständige Managerin beim Anleger-Tag des Unternehmens Anfang März, und wenige Tage später wurde in den Niederlanden die erste Tesla-Station mit den höheren V4-Säulen entdeckt. Bei der maximalen Ladeleistung von 250 Kilowatt schien alles beim Alten zu bleiben, obwohl Tesla viel mehr angekündigt hatte. Jetzt aber wurde aus Großbritannien die Anmeldung für die wohl ersten Supercharger-Säulen weltweit mit bis zu 350 Kilowatt bekannt.

16 Säulen mit 350 Kilowatt bei Tesla

Entstehen soll der neue Standort auf dem Parkplatz für ein Outlet-Zentrum auf dem Gebiet der Stadt Swindon im Südwesten Englands, geht aus Dokumenten ihrer Verwaltung hervor. Demnach will Tesla dort 16 der eigenen V4-Säulen und zusätzlich 20 Wechselstrom-Lader von Chargepoint installieren (s. Planungszeichnung oben). Und fast nebenbei wird erwähnt, dass die Supercharger-Säulen „ultraschnell“ sein sollen – mit 350 Kilowatt, wie es nur in einer Klammer heißt.

Mit den 350 Kilowatt wäre der Wert erreicht, den CEO Elon Musk im Juni 2021 bei der Auslieferung der ersten Model S Plaid für zukünftige Supercharger ankündigte. Bei der Übergabe der ersten Tesla Semi Ende 2022 wurde zudem ein „Ladesystem der Megawatt-Klasse“ für den Lastwagen vorgestellt. Dafür ist eine System-Spannung von 1000 Volt erforderlich, die auch für „andere Fahrzeuge“ als den Semi vorgesehen sei. Tesla verwendete dabei erstmals öffentlich den Begriff V4. Laut Musk soll die Lösung auch für den Cybertruck genutzt werden, und ein Semi-Manager ergänzte, sie werde auch an Tesla-Supercharger kommen.

Ob das auch Europa betrifft, ist nicht klar. Den Cybertruck soll es laut CEO Musk zunächst nur für Nordamerika geben, und die bisherigen Elektroautos von Tesla dürften mit ihren bis zu 250 Kilowatt Ladeleistung bei 400 Volt schon weitgehend ausgereizt sein. Zu Model 3 und Model Y hatte Teslas Technik-Chef Drew Baglino im April 2022 explizit gesagt, für diese Plattform sei eine höhere Spannung nicht sinnvoll (während man bei Semi und Cybertruck über 800 Volt nachdenke).

V4-Supercharger für fremde Elektroautos

Vorerst dürften Elektroautos von Tesla selbst die vollen 350 Kilowatt in Swindon also nicht nutzen können. Aber inzwischen gibt es viele andere, von denen einige mit 800 Volt System-Spannung bereits an die 300 Kilowatt vertragen, etwa Audi e-tron GT und der Taycan von Porsche (das in dieser Woche in Bingen seine erste „charging lounge“ mit 300-kW-Säulen eröffnete und Anfang 2024 auf 400 Kilowatt erhöhen wlll).

Wie es in der Anmeldung für Swindon ebenfalls heißt, sollen die V4-Supercharger in der britischen Stadt für beliebige Elektroautos verwendbar sein. Insofern könnten sie eher als für schnelleres Laden mit Tesla für schnelleres Laden bei Tesla mit fremden Marken gedacht sein. Ohnehin sind die neuen Säulen dafür besser geeignet, weil sie mit längeren Kabeln mehr Flexibilität beim Parken bieten. Und ebenfalls in Großbritannien zeigte Tesla bei einer Auto-Veranstaltung vor kurzem eine V4-Säule, in der sich allem Anschein nach ein Karten-Lesegerät zum direkten Bezahlen am Supercharger befindet.

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