Das Supercharger-Netz von Tesla ist nicht mehr nur für die eigenen Elektroautos da – neue Standorte in europäischen Ländern werden inzwischen meist auch gleich für andere Marken freigegeben, und in den USA kündigt ein Konkurrent nach dem anderen Ladekooperationen mit dem Marktführer an. Dabei besteht das Problem, dass öffentliche Ladesäulen oft mehr Möglichkeiten bieten müssen, als Tesla bislang realisiert hat. Doch mit der nächsten Generation seiner Supercharger-Säulen scheint sich das Unternehmen darum zu kümmern.
V4-Supercharger mit verstecktem Extra
Die aktuellen Säulen werden als dritte Generation oder V3 bezeichnet. Gegenüber V2 zeichnen sie sich durch höhere Leistungen von bis zu 250 Kilowatt aus, in Europa befindet sich zudem ein Kabel nach dem Standard CCS daran. Beim Anleger-Tag in diesem März kündigte Tesla die nächste Supercharger-Generation V4 an, und wenig später wurde in den Niederlande die erste Station mit den neuen Säulen eröffnet. Das Design ist deutlich anders, technisch aber schien sich wenig verändert zu haben.
Wie sich jedoch am zurückliegenden Wochenende zeigte, hat Tesla sich auch durchaus Gedanken über die Erweiterung der Supercharger-Funktionen gemacht. Beim Festival of Speed im britischen Goodwood war das Unternehmen mit einem Stand vertreten und stellte dort auch eine seiner V4-Säulen aus. Und als ein Besucher aus dem Club Tesla Owner UK sie genau anschaute, entdeckte er, dass sich unter der neuerdings außen angebrachten Kabel-Halterung allem Anschein nach ein Karten-Lesegerät verbirgt.
Exclusive: We can reveal a new Tesla V4 Supercharger with contactless bank card area and space for a screen! Global debut at @fosgoodwood, never been shown before! Nice work @TeslaCharging / @Tesla / @elonmusk pic.twitter.com/7jIvVx1A3M
— Tesla Owners UK 🇬🇧 (@TeslaOwnersUK) July 14, 2023
Eine solche Möglichkeit, direkt an der Ladesäule zu bezahlen, ist beispielsweise in Großbritannien vorgeschrieben, wie @TeslaOwnersUK erklärte. In Kalifornien hat Tesla laut dem Blog Electrek sogar auf die Teilnahme an einem Förderprogramm verzichtet, weil es die Anforderungen an die Bezahlinfrastruktur nicht erfüllen konnte oder wollte. In Deutschland sollte in diesem Juli eine Kartenleser-Pflicht für neu aufgestellte Säulen kommen, die aber nach Berichten zuletzt um ein Jahr verschoben wurde.
Nachrüsten bei neuen Tesla-Säulen möglich
Dennoch ist absehbar, dass Tesla solche Geräte an vielen Standorten integrieren muss, um Förderung zu bekommen oder überhaupt am Lademarkt aktiv bleiben zu dürfen. Und zumindest die V4-Säule in Goodwood war offensichtlich schon dafür vorbereitet. Was zunächst nur wie ein Sensorfeld aussah, scheint eine komplette Karten-Leseeinheit des spezialisierten Anbieters Payter zu sein, wie ein anderer Twitter-Nutzer feststellte. Im Zuge der Diskussion darüber stellte sich zudem heraus, dass eine Nachrüstung an den schon aufgestellten V4-Superchargern leicht möglich sein dürfte.