Tesla hat am gestrigen Abend den 3. Quartalsbericht des Jahres 2017 veröffentlicht. Anbei die wichtigsten Aussagen in Stichpunkten.
- Im 3. Quartal wurde das 250.000. Tesla-Fahrzeug ausgeliefert
- Rekord-Bestellung für Model S und Model X während des Quartals eingegangen (wirkt sich im 4. Quartal aus)
- Nachfrage nach Powerwalls und Powerpacks wächst, sodass man die Produktion erhöhen wird
- Mit dem Hochfahren der Produktion in der Gigafactory 2 in Buffalo werden auch die Solar-Dachziegel stärker vertrieben
- Folgende Model 3-Fertigungslinien können bereits eine Produktion von über 1.000 Model 3 pro Woche gewährleisten: Antriebseinheit, Sitz-Montage, Lackiererei, Stanzerei
- Folgende Model 3-Fertigungslinien können bereits eine Produktion von etwa 500 Model 3 pro Woche gewährleisten: Akku-Montage, Karosseriefertigung, Endmontage
- Bisher waren die Akkupakete, die aus der Gigafactory 1 kommen, die größte Einschränkung beim Hochfahren der Produktion des Model 3
- Hierbei werden vier Module in eine Aluminium-Hülle gepackt, welche das Akkupaket des Model 3 bilden
- Der Automatisierungsprozess der Batteriefertigung wird in vier Zonen eingeteilt. Zwei von diesen Zonen, die von Systemen anderer Zulieferer durchgeführt werden, musste Tesla selbst komplett überarbeiten.
- Die besten Tesla-Mitarbeiter haben den Automatisierungsprozess und die Robotik überarbeitet, sodass die Produktion in den nächsten Wochen ansteigen und sogar schneller sein sollte, als ursprünglich konzipiert
- Zum Ende des 1. Quartals 2018 erwartet Tesla 5.000 Model 3 pro Woche produzieren zu können
- Weltweite Reservierungen für das Model 3 steigen weiterhin an
- Tesla lieferte 25.915 Model S und Model X und 222 Model 3 im 3. Quartal aus (26.137 total)
- Model S und Model X Auslieferungen stiegen im Vergleich zu Q2 um 18% an; im Vorjahresvergleich um 4,5%
- Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen hat sich im Vergleich zu Q2 verdoppelt
- Bestellungen für Model S und Model X auf Rekordhoch auch in den jeweils einzelnen Märkten Nordamerika, Europa und Asien
- Autopilot-Software wird weiterhin verbessert, zuletzt mit signifikanter Verbesserung der Autosteer-Funktion (Lenkautomatik)
- 18 neue Stores und Service-Center wurden im 3. Quartal eröffnet (318 insgesamt weltweit)
- Die Anzahl an neuen Standorten ist um 6% gestiegen, währen die Service-Kapazität um 10% pro Standort erhöht wurde
- Mobile Service-Fahrzeugflotte ist auf 160 Fahrzeuge angestiegen; soll bis zum Ende des Jahres sogar verdoppelt werden
- 126 neue Supercharger-Standorte wurden in Q3 eröffnet; somit aktuell mehr als 1.000 Standorte und über 7.000 Supercharger-Stationen weltweit
- Zum Ende des 3. Quartals gab es 7.200 Destination Charger weltweit
- Kürzlich wurde der erste Supercharger-Standort mit 50 Stationen in Shanghai eröffnet; zukünftig soll es öfter solch große Standorte in hoch-frequentierten Zonen geben
- Neue Supercharger für Garagen und City Center wurden eingeführt (kompakter und einfacher zu installieren mit Laderate von bis zu 72 kW)
- Das 100 MW/129 MWh Projekt in Australien wird aktuell aufgebaut; man ist gut im Zeitplan, das 100-Tage-Limit zu schaffen
- Im Q3 wurden 110 MWh an Energiespeicher-Systeme ausgeliefert – hauptsächlich Powerwalls (12% mehr als im Q2 und 138% mehr im Vorjahresvergleich)
- Etwa 80% der Powerpacks für das Projekt in Australien wurden bereits ausgeliefert (Umsatz wird erst ausgewiesen, wenn Projekt abgeschlossen ist)
- 109 MW an Systemen zur Energieerzeugung (Solaranlagen) wurden im Q3 ausgeliefert
- 46% der Systeme zur Energieerzeugung für Wohnanlagen wurden verkauft statt diese zu leasen (Q3 2016 waren es noch lediglich 13%)
- Solardach-Installationen sollten in Q4 langsam ansteigen, da man die Produktion von Fremont nach Buffalo (Gigafactory 2) verlegt
Wirtschaftliche Kennzahlen, ausschließlich nach amerikanischem Rechnungslegungsstandard US-GAAP:
- Umsatz aus den Automobilverkaufen: 2,363 Mrd. USD
- Bruttomarge bei Automobilverkäufen: 18,3% (18,7% abzüglich SBC und ZEV-Credits)
- Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 10% an
- ZEV-Credits brachten in Q3 weniger als 1 Million ein (Q2: 100 Millionen, Q3 2016: 139 Millionen)
- 21% der Auslieferungen im Q3 waren Leasingfahrzeuge (19% in Q2)
- Bruttomarge sank aufgrund der hohen Herstellungskosten des Model 3 im aktuellen Produktionsstadium
- Model S/X Bruttomarge sank aufgrund einer einmaligen Preisanpassung für auslaufende Verkleidung und ungünstigem Verkleidungskombination
- Model S/X Bruttomarge sollte in den nächsten Quartalen entsprechend wieder ansteigen, dafür sind auch zahlreiche Maßnahmen eingeleitet worden
- Umsatz aus der Energy-Sparte: 317,505 Millionen USD
- Bruttomarge der Energy-Sparte: 25,3% (Q2: 28,9%)
- Umsatz stieg im Vergleich zum Q2 um 11% an
- Bruttomarge sollte in den nächsten Quartalen weiter sinken, da Energiespeicher immer größeren Anteil haben als Systeme zur Energieerzeugung
- Wenn die Gigafactory 1 die Produktion von Energiespeichern hochfährt, sollte sich auch die Bruttomarge dieser Systeme verbessern
- Gesamtumsatz: 2,985 Mrd. USD
- Umsatz aus Service und andere Tätigkeiten lag bei 304,28 Millionen USD
- Die Kosten für die operativen Tätigkeiten lagen bei 984,62 Millionen USD
- Darunter die Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 331,62 Millionen USD
- Und die Kosten für Verkauf und administrativen Tätigkeiten in Höhe von 653 Millionen USD
- Tesla hat in Q2 2017 einen Verlust von 3,70 US-Dollar pro Aktie verbucht (671,16 Millionen USD)
- Operativer Cash-Flow lag bei negativen 300,56 Millionen USD
- Investitionen in Höhe von 1,116 Milliarden USD wurden getätigt
- Liquide Mittel bei knapp über 3,5 Milliarden USD zum Ende des Quartals
Ausblick auf die folgenden Quartale des Jahres 2017
- Model S/X auf gutem Weg für die 100.000 Auslieferungen in 2017
- In Q4 sollen 10% weniger Model S/X produziert werden als in Q3 (einige Produktionsmitarbeiter werden auf das Model 3 umsteigen müssen)
- Entsprechend sollte der Bestand im Fertiglager sinken
- Bruttomarge (nicht-GAAP) des Model 3 sollte zum Ende des 4. Quartals die Gewinnschwelle erreichen und stark im Jahr 2018 ansteigen
- Bruttomarge (nicht-GAAP) aus den Automobilverkäufen sollte im Q4 auf etwa 15% sinken, da mehr Model 3 produziert werden; sollte sich im 1. Quartal dann wieder erholen
- Bruttoertrag sollte im Q4 (im Vergleich zu Q3) stärker steigen als die Kosten für operative Tätigkeiten
- Tesla glaubt, genug Kapital zu haben, um die Produktion des Model 3 auf 5.000 pro Woche anzuheben
- Investitionen sollten sich im 4. Quartal auf etwa 1 Mrd. USD belaufen