Seit einiger Zeit will Tesla-CEO Elon Musk nicht nur Elektroautos und die dafür nötigen Batterie-Zellen bauen, sondern auch eigene Versicherungen für die Fahrzeuge anbieten – und auch diese natürlich in einer speziellen Form. Tesla baue ein bedeutendes und großartiges Versicherungsunternehmen auf, sagte Musk im Juli 2020, und dafür brauche er „revolutionäre Aktuare“. Nach einem aktuellen Bericht will Tesla die eigene Versicherung bald in drei weiteren US-Bundesstaaten starten. Zudem tauchte ein Hinweis darauf auf, dass dafür in Zukunft auch Fahrdaten genutzt werden sollen.
Tesla-Versicherung noch mit Partnern
Bislang gibt es eine eigene Tesla-Versicherung nur in Kalifornien, und die ist noch recht konventionell. Musk bezeichnete sie im vergangenen Juli als Version 0.9, weil Besonderheiten wie Prämien-Berechnung auf der Grundlage intelligenter Prognosen noch nicht umgesetzt seien. Wer schnell oder auf andere Weise riskanter fahre, müsse in Zukunft eben mehr bezahlen, fasste der Tesla-Chef das geplante Prinzip zusammen.
Noch lässt die Tesla-Versicherung 1.0 auf sich warten, aber laut einem Forbes-Bericht steht zumindest die Ausweitung des Angebots auf drei weitere Bundesstaaten bevor. Aufsichtsbehörden in Illinois und Texas hätten die Tesla-Tarife schon genehmigt, der Staat Washington habe die ersten Anträge gebilligt, schreibt das Magazin. Wie in Kalifornien soll die Versicherung auch auf den neuen Märkten zusammen mit Partnern aus der Branche angeboten werden.
So we all heard how Tesla Insurance does not use individual driving data?
Well, the times are a-changing.
2021.4.12 adds in collection of "insurance telemetry" pic.twitter.com/IB0WwufFZm
— green (@greentheonly) March 15, 2021
Inwieweit mit dem Start dort schon revolutionäre oder zumindest intelligentere Elemente geplant sind, blieb zunächst offen. Aber der Tesla-Beobachter @greentheonly verwies auf Montag auf neue Aussagen in Versionshinweisen zur Fahrzeug-Software 2021.4.12. Tesla Insurance nutze anonymisierte, aggregierte Daten zur Berechnung der Prämienhöhen, heißt es darin, unter anderem um Informationen über die Vorteile der eigenen Sicherheitssysteme zu bekommen.
Stellen in deutscher Gigafactory besetzt
Das ist noch nicht die von Musk angekündigte Berücksichtigung von individuellen Fahrdaten, aber geht in diese Richtung. Zudem erwähnt Tesla in den Software-Hinweisen, dass geplant sei, das Produktangebot mit der Zeit auszuweiten und dafür „mehr Arten von Daten“ zu nutzen. Mindestens ein Anfang zu direkter am Fahrverhalten ausgerichteten Tarifen ist also gemacht und mehr davon geplant.
Das scheint übrigens auch für Europa zu gelten: Im Juni 2020 suchte Tesla zwei Auto-Versicherungsprofis, die laut Job-Anzeigen von der neuen Gigafactory bei Berlin aus arbeiten und dafür alles vergessen sollten, was sie über die Preisgestaltung in ihrer Branche wussten. Die Stellen wurden inzwischen offenbar besetzt, jedenfalls führt der Aufruf der Ausschreibungen dafür im Web heute zu einer Fehlermeldung.