Bild: Tesla (Symbolbild)
An diesem Mittwoch nach Börsenschluss will Tesla seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres veröffentlichen, und Analysten sind sich im Durchschnitt sicher, dass sowohl das fünfte profitable Vierteljahr in Folge als auch neue Rekorde dabei herauskommen werden. Denn dass Tesla in den drei Monaten von Juli bis September 2020 so viele Elektroautos produziert und ausgeliefert hat wie nie zuvor, ist schon bekannt, und das dürfte sich auch deutlich in den Quartalszahlen niederschlagen. Interessanter als die nackten Daten könnte deshalb die Frage-Runde an das Tesla-Management werden, die nach der Veröffentlichung angesetzt ist: CEO Elon Musk hat möglicherweise Neuigkeiten zum Model 3 und Model Y für Europa zu verkünden.
Analysten achten auf Tesla-Marge
Mit Blick auf die Zahlen im dritten Quartal 2020 geht der Analysten-Durchschnitt laut Investopedia davon aus, dass Tesla einen (bereinigten) Gewinn von 59 Cent pro Aktie melden wird und einen Umsatz von 8,2 Milliarden Dollar. Beim Gewinn wäre das ein Anstieg um 58 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum und 1 Cent mehr als im dritten Quartal 2018. Der Umsatz soll von 6,3 Milliarden Dollar von Juli bis September 2019 auf jetzt 8,2 Milliarden Dollar steigen, also um rund 30 Prozent. Im dritten Quartal 2018 hatte der Tesla-Umsatz 6,8 Milliarden Dollar betragen. Die Zahl der produzierten Elektroautos stieg im jüngsten Quartal auf gut 145.000, wie Tesla schon gemeldet hat; damit war sie rund 50 Prozent höher als vor einem Jahr.
Laut einer Vorschau des Anleger-Magazins Barron’s auf die Tesla-Zahlen werden Analysten im Detail genau auf die Entwicklung der Bruttomarge achten. Schon mehrmals in diesem Jahr hat Tesla die Preise gesenkt – wenn die Marge trotzdem hält oder sogar zunimmt, wäre das Anzeichen für entsprechende Fortschritte auf der Kosten-Seite. Im zweiten Quartal 2020 betrug die Tesla-Marge im Auto-Geschäft nach dem Bericht 16 Prozent, wenn man die Einnahmen aus den CO2-Vereinbarungen mit Fiat-Chrysler herausrechnet. Diese waren im ersten Halbjahr besonders hoch und retteten Tesla die Gewinne in Coronavirus-Zeiten, sollen aber im Rest von 2020 abnehmen.
Fans neugierig auf Model 3 aus China
Im zweiten Quartal dieses Jahres hatte Tesla die Markt-Erwartungen zu Umsatz und Gewinn übertroffen – was aber nach inoffiziellen Erhebungen zumindest in der Tendenz ebenfalls erwartet worden war. Ähnlich sieht es vor den Zahlen zum jüngsten Quartal aus: Laut Zacks Investment Research wurden die Tesla-Gewinnschätzungen in den vergangenen 30 Tagen schon um durchschnittlich 9 Cent pro Aktie angehoben, und ein tatsächliches Ergebnis über den Erwartungen ist wahrscheinlich.
Zusätzlich ist damit zu rechnen, dass Tesla sich in der Telefon-Konferenz nach der Zahlen-Bekanntgabe zu verschiedenen Themen äußern und Analysten-Fragen beantworten wird. Nicht unbedingt reine Anleger, aber sicher die vielen Kunden und Fans unter ihnen dürften mehr zu der jüngsten Auffrischung beim Tesla Model 3 wissen wollen. Zudem mehrten sich zuletzt die Anzeichen dafür, dass es für Europa bald aus der Gigafactory in China statt aus den USA geliefert wird – dies könnte sogar schon begonnen haben. Darüber könnte CEO Musk am Mittwoch informieren. Und vielleicht hat er auch Neuigkeiten über das Tesla Model Y aus China, dessen Produktion nach bisherigen Informationen Anfang 2021 beginnen soll.
