Im April 2019 wurden in Deutschland 575 Autos der Marke Tesla neu zugelassen. Das geht aus Anfang Mai veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) hervor. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einer Steigerung um bemerkenswerte 442,5 Prozent, im Vergleich zum März 2019 gab es allerdings einen deutlichen Rückgang: Damals kamen 2367 Teslas neu auf deutsche Straßen.
Dass der Tesla-Absatz im ersten Monat eines Quartals eher schwach ausfällt, ist fast der Normalfall – das Unternehmen verstärkt seine Verkaufsbemühungen jeweils zum nahenden Quartalsende. Dennoch ist der Einbruch in Deutschland gegenüber März deutlich und wirft die Frage auf, ob Tesla die neuen Kunden ausgehen. Skeptiker sind davon überzeugt und erklären, dass nur die über Jahre angestaute Nachfrage nach dem verspäteten Model 3 den Absatz im ersten Quartal gestützt hat.
Der Branchenanalyst Matthias Schmidt verweist in diesem Zusammenhang auf aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das für die Auszahlung des Umweltbonus für Elektroautos zuständig ist: Demnach gingen im April nur noch 735 Anträge zur Förderung von Model 3 ein, nach 911 im Januar, 835 im Februar und 811 im März. Die Zahlen entsprechen nicht exakt den neuen Bestellungen, weil der Antrag zu unterschiedlichen Zeitpunkten bis zur Auslieferung gestellt werden kann. Laut Schmidt sind sie aber eine gute Annäherung an die tatsächlichen Werte.
In Deutschland sind über die Tesla-Website derzeit drei Varianten des Model 3 zu bestellen, die sämtlich für die BAFA-Förderung in Frage kommen. Für die Modelle „Maximale Reichweite“ und „Performance“ wird dort ein Liefertermin im Mai angegeben, für die günstigere Version mit „Standard-Reichweite“ fehlt diese Angabe. Offenbar ist die Nachfrage nach den Autos also zumindest nicht so schwach, dass Tesla sich gezwungen sähe, verstärkt auf das Standard-Modell zu setzen.