Bild: Toyota (Ladeklappe von bZ4x)
Der größte Auto-Hersteller der Welt lässt sich bei der elektrischen Jagd auf Tesla Zeit. Anders als westliche Unternehmen war Toyota dank seiner frühen Hybrid-Modelle nicht gezwungen, mit reinen Elektroautos schnell seine Emissionsbilanz aufzuhübschen, und so wurde erst 2021 mit dem bZ4X das erste davon präsentiert. Ende des Jahres dann wurden die Elektroauto-Pläne ambitionierter, und Toyota kündigte hohe Investitionen sowie 30 Modelle bis 2030 an. Doch trotz der langen Vorbereitungszeit scheint der bZ4X nicht ganz ausgereift zu sein.
Kein Gleichstrom-Laden unter 0 Grad bei Toyota?
Das geht aus einer Pressemitteilung zu dem Elektroauto hervor, die jetzt für den US-Markt veröffentlicht wurde. Echte Neuigkeiten sollten damit vermutlich nicht kommuniziert werden – Toyota führt einfach fünf Punkte auf, die über den bZ4X wissenswert seien. So werden das futuristische Styling des Crossovers, die Lade- und Fahrleistung, Reichweite und Sicherheit sowie die Bedienung gelobt. Eine Fußnote zum Thema Gleichstrom-Laden lässt allerdings aufmerken.
Für das Aufladen des bZ4x gibt es laut Toyota reichlich Optionen. Je nach Kombination sind es fünf, nämlich Wechselstrom-Aufnahme mit 120 Volt oder 240 Volt zuhause oder an öffentlichen Säulen plus Gleichstrom über den CCS-Standard, der in den USA außer von Tesla von den meisten Elektroauto-Herstellern genutzt wird. Doch hinter dem letzten Punkt wird per Fußnote erklärt, dass diese Lade-Option bei niedrigen Temperaturen gar nicht zuverlässig nutzbar ist: „Gleichstrom-Laden funktioniert beim AWD bZ4x möglicherweise nicht, wenn die Temperatur unter 32 Grad Fahrenheit liegt“, heißt es darin.
32 Grad Fahrenheit sind 0 Grad Celsius. Also scheint Toyota Interessenten darüber aufklären zu wollen, dass sie ab dem Gefrierpunkt nicht mehr damit rechnen können, dass sich dieses Elektroauto schnell laden lässt. Viele Unternehmen sind gerade in den USA aus rechtlichen Gründen vorsichtig, nicht zu viel zu versprechen. Aber eine derart weit gehende Einschränkung dürfte die absolute Ausnahme sein. Vielleicht ist die Fußnote nur ungeschickt formuliert, vermuteten Beobachter. Der Blog Drive Tesla Canada fragte bei Toyota nach, erhielt aber laut seinem Bericht zunächst keine Antwort.
Tesla heizt bei Supercharger-Anfahrt vor
In derselben Fußnote weist Toyota darauf hin, dass Laden allgemein bei niedrigeren Temperaturen deutlich langsamer werden kann. Das kennen auch Fahrer anderer Elektroautos, denn einem kalten Akku werden keine hohen Leistungen zugemutet. Allerdings funktioniert auch Gleichstrom-Laden dann immer noch, und Tesla hat vor einiger Zeit eine Funktion eingeführt, die den Akku bei der Anfahrt zum Supercharger vorheizt. Toyota dagegen warnt jetzt, Gleichstrom-Laden könne unter dem Gefrierpunkt ganz wegfallen. Das ist keine angenehme Vorstellung für längere Reisen im Winter und wäre auch kein guter Start des Hybrid-Pioniers in die neue Welt der reinen Batterie-Autos mit dem bZ4x.