Schon in näherer Zukunft sei mit deutlich höheren Versicherungsprämien für das Tesla Model Y zu rechnen, warnte laut Berichten in diesem August ein Experte des Verbandes GDV – erst einmal aber hat sich das Gegenteil als richtig erwiesen: An diesem Donnerstag veröffentlichte der Verband die Typklassen, nach denen sich ab kommenden Jahr die Prämien richten. Für 13 Millionen Autofahrende in Deutschland bedeutet das Veränderungen, unter anderem tatsächlich auch mit dem Model Y. Doch statt schlechter wurde dieser Tesla jetzt besser eingestuft.
Tesla Model Y mit Giga-Elementen
Eine Besonderheit am Model Y ist, dass der hintere Teil seines Fahrzeug-Rahmens stets aus einem einzelnen Druckguss-Element aus einer so genannten Giga-Presse besteht. In der deutschen Tesla-Fabrik wird seit diesem Frühjahr zudem ein Model Y mit tragendem Akku-Paket von BYD produziert, bei dem auch das vordere Element an einem Stück aus Giga-Pressen kommt. In Texas baute Tesla bislang ein ähnliches Model Y mit Akkus aus eigenen 4680-Batterien (s. Grafik oben), das aber vergangene Woche aus dem Konfigurator verschwand.
Die Überprüfung solcher Gussteile nach einem Unfall sei aufwendig und eine Reparatur mit gewöhnlicher Werkstatt-Ausstattung nicht möglich, hatte der eingangs erwähnte GDV-Experte dazu im August gesagt. Anders als andere Hersteller mit neuen Fertigungsmethoden habe Tesla dem Verband kein Reparatur-Konzept dafür vorgelegt. Als Folge sei zeitnah mit einer höheren Typklassen-Einstufung und damit höheren Versicherungskosten für das Model Y zu rechnen, sobald mehr Unfall-Erfahrungen dazu vorliegen.
Bisherige Unfälle mit dem Model Y führten jetzt allerdings erst einmal zum Gegenteil dieser Prognose. In einem Beispiel-Dokument des GDV zu den neuen Einstufungen wird das Model Y sogar als eines der Fahrzeuge hervorgehoben, bei denen sich die Klassen am stärksten nach unten veränderten. Bei Haftpflicht ging es eine Stufe aufwärts von 20 auf 21. Für die Teilkasko-Versicherung aber wird das Elektroauto jetzt mit 21 statt zuvor 23 eingestuft, und bei Vollkasko ist der Abwärtspfeil sogar vierfach, denn es verbesserte sich von 29 auf 25.
Model 3 bei Teilkasko in höherer Klasse
Von steigenden Versicherungskosten für den Tesla-Crossover kann also vorerst keine Rede sein, obwohl er in der Version mit Heck-Gussteil seit mittlerweile zwei Jahren in Deutschland ausgeliefert wird. Statt wie zuvor die Klasse von Premium-Fahrzeugen wie Model S und Model X aus dem eigenen Haus hat das Model Y damit jetzt die gleiche Vollkasko-Einstufung wie das Tesla Model 3. Bei Teilkasko liegt es sogar eine Klasse darunter, obwohl sich das Model 3 hier ebenfalls leicht verbesserte. Bei Haftpflicht für das Model 3 blieb es bei Klasse 20, während das Model Y in die Stufe direkt darüber kam.