Bild: Misha Charoudin
In seinem Job als Marketing-Manager für den kroatischen Elektroauto-Entwickler Rimac hatte Misha Charoudin schon das Vergnügen, einen Prototypen von dessen Hyper-Sportwagen C_Two zu testen, was ihn sogar zum Weinen brachte. Cooler aber zeigt er sich auf seinem privaten YouTube-Kanal, für den er verschiedene Autos über den deutschen Nürburgring fährt, nicht nur elektrische. Vor kurzem war er dort in einem normalen Tesla Model 3 Performance unterwegs und schon davon angetan. Und jetzt zeigte er eine Ring-Runde in einem weiteren Model 3, das aber anders als das erste speziell für solche Renn-Einsätze modifiziert wurde.
Tesla-Beifahrer zunehmend gestresst
Schon das erste Tesla Model 3 Performance sei eines der beeindruckendsten Autos für ihn gewesen, sagt Charoudin zu Beginn seines neuen Videos. Auf der Renn-Strecke zeige es aber Schwächen. „Antrieb toll, Kontrolle toll, Bremsen Scheiße, Federung Scheiße“, fasst der erfahrene Tester emotions- und respektlos zusammen. Aber dem Mann kann geholfen werden: Ein Zuschauer habe ihm angeboten, es stattdessen mit seinem Tesla Model 3 Performance zu versuchen. Zusammen mit dem Verleiher stellt er das modifizierte Elektroauto vor: leichte-19-Zoll-Felgen mit breiten Straßen-Rennreifen rundum, große Bremsen vom Tesla Model S, Fahrwerk-Umbau von Mountain Pass Performance.
Mit diesem Tesla-Renngerät also macht sich Charoudin auf eine weitere Runde über den anspruchsvollen Nürburgring. Neben ihm sitzt der Besitzer des Model 3 – und der scheint seinem Tesla zwar einen Renn-Umbau spendiert, aber zumindest als Beifahrer darin auf der Strecke nicht viel Erfahrung zu haben. Denn mit zunehmender Dauer der Fahrt macht er immer angestrengtere Geräusche und hält sich verkrampft am Türgriff fest, wenn der Fahrer vor Kurven brutal abbremst oder sie mit maximaler Querbeschleunigung passiert.
Charoudin am Steuer dagegen hat durchgehend Spaß und lässt auf dem Ring zunächst mühelos Verbrenner nach Verbrenner hinter sich. Denn die Brems-Leistung lässt anders als bei seinem ersten Versuch im Standard-Tesla die gesamte Fahrt über nicht nach, wie er erfreut bestätigt – und weiter demonstriert. Auch die Reifen und die Federung samt Abstimmung werden von ihm gelobt.
Fahrer will jetzt einen Tesla
Der Antrieb des Tesla Model 3 Performance allerdings wurde auch hier nicht verändert, und so tritt gegen Ende der gut 20 Kilometer langen Strecke der gleiche Effekt auf wie vorher bei der Fahrt im Serien-Modell: Der Akku wird zu warm, sodass die Leistung etwas abnimmt. Und noch ein weiteres Temperatur-Problem zeigt sich: Laut Charoudin werden auch die Reifen zu warm, weil er deren Druck vorher nicht auf einen niedrigeren Renn-Wert reduziert habe – aber das lasse sich ja anders als unterdimensionierte Bremsen leicht ändern. Ansonsten aber habe der Performance-Tesla genau die Renn-Veränderungen bekommen, die er gebraucht habe. „Mann, ich will einen“, sagt er.
Zeit-Messungen sind bei den Ring-Fahrten für alle verboten, damit ehrgeizige Fahrer auf der vollen Strecke keine Unfälle provozieren. Er habe aber mal im Video nachgesehen, sagt Charoudin, und verkündet eine Zeit von 8 Minuten und 13 Sekunden – obwohl gegen Ende Leistung gefehlt habe und die Reifen zu heiß gewesen seien. Schon damit sei das Tesla Model 3 eine „Waffe“ auf der Renn-Strecke, hält er fest. Jetzt müssten sich Tuning-Firmen nur noch um eine bessere Kühlung kümmern.