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„Sturm geht los“: Volkswagen-Chef warnt wegen Tesla vor Nokia-Moment für Autoindustrie

VW-Diess

Bild: Volkswagen

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Tesla ist Apple und die traditionellen Autohersteller sind Nokia. Tesla wird mit seinen Autos, die nicht nur elektrisch sind, sondern auch hochgradig vernetzt und bald vielleicht sogar autonom, zum Marktführer bei einer überlegenen Weiterentwicklung des Produkts Auto, die traditionellen Hersteller reagieren zu spät und drohen wie zuvor Nokia bei Mobiltelefonen in der Bedeutungslosigkeit oder Pleite zu enden. Dieser Blick auf die Autowelt hat glühende Anhänger und entschiedene Gegner – und Volkswagen-Chef Herbert Diess hat sich jetzt auf die Seite der Anhänger gestellt.

Das tat der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG mit Marken wie VW, Skoda, Seat, Audi, Porsche oder Bentley laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag in einer Rede vor Führungskräften des Konzerns. Mehrmals betonte Diess demnach die Bedeutung von Tesla. Die Konkurrenz mit dem Elektroauto-Pionier und anderen US-Technologiegrößen um die Vorherrschaft in der Autoindustrie nehme zu, sagte er – „der Sturm geht jetzt erst los“.

Außerdem verwies der VW-Chef auf den im Vergleich zu Volkswagen viel größeren Erfolg von Tesla an der Börse. Tesla werde wie ein Technologieunternehmen bewertet, Volkswagen wie ein Autohersteller, erklärte Diess laut Reuters. Auch Volkswagen solle ein digitaler Technologie-Konzern werden – nur da liege die Zukunft. Die Frage sei, ob das schnell genug gelinge, um einem Schicksal wie Nokia zu entgehen. „Wenn wir in unserem jetzigen Tempo weitermachen, wird es sogar sehr eng“, soll Diess gewarnt haben. Allgemein sei die Zeit klassischer Autohersteller „vorbei“.

Laut Rede-Auszügen sprach Diess einerseits von der Digitalisierung von Autos, andererseits von „Innovationsdruck zum emissionsfreien Fahren“. Volkswagen hat zwar ambitionierte Elektro-Pläne verkündet, bislang mit dem Audi e-tron und dem Porsche Taycan erst zwei vollwertige Elektroautos im Programm. Das erste elektrische VW-Massenmodell soll der ID.3 werden. Der Strategiechef der Marke, Michael Jost, hat im Dezember 2019 bekräftigt, dass VW Autos mit Verbrennungsmotor auslaufen sieht – der Zeitpunkt hänge aber auch davon ab, „wie unsere Kunden Elektroautos annehmen“. Und Diess ließ jetzt keinen Zweifel daran, dass elektrisch bei Volkswagen batterieelektrisch bedeuten soll: „Brennstoffzelle und die Liquid Fuels fahren wir auf Grundlevel“, erklärte er. Sie seien für mindestens ein Jahrzehnt keine Alternative für Pkw-Motoren.

Volkswagen und andere traditionelle Autohersteller müssen in diesem Jahr deutlich mehr Elektroautos in Europa verkaufen, wenn sie CO2-Strafzahlungen vermeiden wollen. Allerdings lässt sich die rechnerische Emissionsbilanz auch mit Hybridautos zum Aufladen (Plugin-Hybride) deutlich verbessern.

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