Bild: Volkswagen
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr 2021 einen bemerkenswerten Verkaufserfolg errungen: Die Zahl der ausgelieferten Plugin-Hybride seiner Marken von Audi bis VW erhöhte sich auf 171.300 Stück, gut dreimal so viele wie im selben Zeitraum vor einem Jahr. In einer Pressemitteilung mit diesen Daten stellte Volkswagen am Dienstag stattdessen allerdings seine reinen Elektroautos heraus. Auch hier gab es mit plus 165 Prozent (also einer Steigerung um den Faktor 2,65) sattes Wachstum. Aber die Zahl der Plugin-Hybride war in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sogar höher als die der VW-Elektroautos nur mit Batterie.
Volkswagen in Europa vor Tesla
Davon wurden im ersten Halbjahr insgesamt 170.939 Stück verkauft, informierte der Konzern, der dann kurz noch einmal die noch gefragteren Plugin-Hybride erwähnt und ansonsten nur über seine Elektroautos schreibt. Implizit kommen sie außerdem in einer Prognose von Christian Dahlheim vor, Leiter des Vertriebs im VW-Konzern: Für das gesamte Jahr 2021 seien erstmals rund eine Million „elektrifizierte“ Fahrzeuge geplant, wird er zitiert. Im Rest des Jahres müsste Volkswagen dafür doppelt so viele reine und hybride Elektroautos verkaufen wie in der ersten Hälfte mit zusammen rund 342.000.
Im Rückblick auf diese Zeit berichtet VW von konzernweit 26 Prozent Anteil am europäischen (reinen) Elektroauto-Markt. Tesla-Zahlen für ganz Europa im ersten Halbjahr sind noch nicht bekannt, doch auf zehn wichtigen Märkten lag im zweiten Quartal allein der Marktanteil der Marke Volkswagen von 17,8 Prozent über dem des US-Konkurrenten mit 11,7 Prozent. Allerdings erzielte Tesla diesen Wert mit dem Model 3 als einzigem Modell in diesem Zeitraum und verkaufte davon mehr als VW vom ID.4.
Dabei war Europa mit 75 Prozent Anteil eindeutig der stärkste Elektroauto-Markt für VW, und der ID.4 darin das meistverkaufte Modell. Anders als den ID.3 gibt es das E-SUV auch in den USA und China, und weltweit kam es auf 37.292 Auslieferungen. Die restlichen Mitglieder der konzernweiten Top-5 im ersten Halbjahr waren VW ID.3 (31.177), Audi e-tron (25.794), Porsche Taycan (19.822) und der kleine e-up mit 17.890 Auslieferungen (davon ungefähr 87 Prozent in Deutschland).
VW ID.6 soll China-Zahlen verbessern
Ähnlich kurz wie die Plugin-Hybride kommt in der Halbjahres-Rückschau der chinesische Markt. Hier erweckt der als Weltauto geplante VW ID.4 bislang den Eindruck, mit der Konkurrenz von Tesla und lokaler Produzenten nicht mithalten zu können. Während die Spitzenstellung in Europa und die überdurchschnittliche in den USA beschrieben werden, erwähnt VW die China-Einführung des ID.4 nur kurz und weist darauf hin, dass außerdem seit Juni der ID.6 erhältlich sei, speziell auf chinesische Kunden zugeschnitten. Das Unternehmen rechnet laut Vertriebschef Dahlmann mit deutlich mehr Elektroauto-Auslieferungen in China durch die steigende Auswahl ab diesem Quartal. Und falls das nicht klappt, lässt sich der breite Elektro-Anteil ja immer noch diskret mit mehr Plugin-Hybriden steigern.