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Universell wie Amazon: Analyst sieht Tesla zur starken Marke im Energie-Geschäft werden

Tesla-Energy-Powerpack

Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Mit 1400 Dollar auf Sicht von 12 Monaten hat Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies seit Anfang November das höchste Kursziel für die Tesla-Aktie, damals begründet mit hervorragenden Zahlen in den jüngsten beiden Quartalen. Der reine Elektroauto-Hersteller werde von einer abstrakten zunehmend zu einer konkreten Bedrohung für die traditionelle Branche und zeige Potenzial, sie zu dominieren, schrieb der Analyst. In einem Interview hat er jetzt nachgelegt: Tesla könne sogar ähnlich wie Amazon im Einzelhandel zu dem Unternehmen werden, das im gesamten Energie-Bereich dominiert.

Elektroautos und Strom dafür

Noch macht der Verkauf von Elektroautos bei Tesla etwa 90 Prozent der Umsätze aus, doch auf längere Sicht will CEO Elon Musk das Energie-Geschäft mindestens ebenso bedeutend machen. Dieses besteht aus vielen unterschiedlichen Elementen – und tatsächlich könnte man Elektroautos als einen bloßen Teilbereich davon sehen. Denn Tesla verkauft auch Photovoltaik-Installationen und stationäre Speicher-Akkus, also Technik, die das Aufladen von Autos erst möglich macht. Zusätzlich wird sie mittels eigener Software optimiert gesteuert, und selbst als Strom-Anbieter tritt Tesla auf mehreren Märkten einschließlich Deutschlands schon auf.

Seit CEO Musk Anfang November mit kurz vorher angekündigten Verkäufen der Tesla-Aktie begann, musste sie schwer einstecken. Zwar gab es zwischendurch auch positive Tage für sie, doch mit einem Verlust um weitere 6,4 Prozent am Freitag auf 1014,97 Dollar hat sie seit dem vorher erreichten Allzeithoch oberhalb von 1200 Dollar insgesamt rund 20 Prozent verloren. Der Analyst Houchois von Jefferies, dessen Kursziel-Erhöhung fast mit dem Start der Musk-Verkäufe zusammenfiel, zeigte sich in einem Interview aber wenig beeindruckt davon.

Tesla habe nicht nur viel höhere Gewinn-Margen als der Rest der Branche, sondern werde sie voraussichtlich trotz der Einführung billigerer Elektroautos auch halten können, sagte er vergangene Woche der Publikation Business Insider (BI). Denn das Unternehmen stelle die bisherige Vorgehensweise gleich auf mehreren Ebenen systematisch in Frage: bei der Entwicklung von Elektroautos ebenso wie bei ihrem Verkauf ohne Händler und bei der Software, die in ihnen steckt. Insgesamt sei Tesla dadurch zurzeit ungefähr doppelt so profitabel wie der deutsche Volkswagen-Konzern.

Tesla als Amazon für Energie

Um sein hohes Kursziel zu erreichen, dem sich kurz darauf mit Wedbush Securities ein weiteres Finanzhaus anschloss, müsste Tesla laut Houchois von Jefferies nicht einmal auf die 20 Millionen Elektroauto-Verkäufe kommen, die es für 2030 offiziell anstrebt. Er rechne sogar nur mit 8 Millionen, sagte er in dem BI-Interview. Hinzu komme aber die Energie-Sparte, die das Auto-Geschäft ergänze. Hier sieht der Analyst eine Parallele zu Amazon, dem als reiner Buchhändler gestarteten Handelsgiganten, der als eines der wenigen Unternehmen weltweit einen höheren Börsenwert hat als Tesla: So wie Amazon inzwischen erfolgreich fast alles verkaufe, könne Tesla langfristig zu einer starken Marke für „everything energy“ werden.

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