Vor wenigen Tagen veröffentlichte der CEO des Cloud-Hosting-Dienstleisters Atlantic.net einen Blog-Post, in diesem er Elon Musk unterstellt, sein zuvor reserviertes Fahrzeug „gestohlen“ zu haben. Der Kunde hat sich für einen angebotenen Vorführwagen entschieden und sogar eine Vorauszahlung geleistet. Das Fahrzeug wurde jedoch fälschlicherweise zum Verkauf angeboten.
Anscheinend ging niemand ans Telefon
Obwohl der Kunde, der sich im Blog „Marty“ nennt, sich noch wenige Tage auf die Auslieferung gedulden musste, rief er bei seiner öftlichen Tesla-Niederlassung an, um den Status seiner Lieferung zu erfahren. Der Liefertermin war wichtig, da nach Auslieferung sein Elektriker in der Garage neue Anschlüsse verlegen sollte. Doch auch nach mehrmaligen Versuchen ging niemand an das Telefon.
Zwar wurde ihm zuvor mitgeteilt, dass er das Fahrzeug am 8. Januar erwarten kann, jedoch ohne genauen Lieferzeitpunkt. Auch konnte ihm nach unzähligen Anrufen und Emails niemand den Liefertermin erneut bestätigen. Zusätzlich dazu erhielt er nie einen Rückruf, obwohl er mehrmals am Anrufbeantworter oder per Email darum bat. Insgesamt war er mit dem Service sehr unzufrieden.
Beinahe eine Ehre: Elon Musk „stiehlt“ dein Fahrzeug
Wenige Tage später rief er erneut bei seiner Tesla-Niederlassung an und auch dieses Mal war niemand am anderen Ende der Leitung anzutreffen. Sein Anruf wurde jedoch in diesem Fall zu der Tesla-Hauptniederlassung weitergeleitet, wo er einem Tesla-Mitarbeiter seine Fahrzeugidentifizierungsnummer (VIN) – die man online einsehen kann – durchgeben sollte.
„Marty“ wurde nach Weitergabe der Daten versprochen, dass er einen Rückruf erhält. Diesen Rückruf hat er am 7. Januar, einen Tag vor dem eigentlichen Liefertermin, von seiner lokalen Tesla-Bezugsperson auch erhalten. Diese teilte ihm jedoch mit, dass es ein Problem mit seinem Fahrzeug gibt und man mit der Zentrale daran arbeite, dieses Problem schnellstmöglich zu lösen.
Das Problem hörte sich für „Marty“ womöglich wie ein schlechter Scherz an, denn der Tesla-Mitarbeiter erklärte ihm, dass sein Fahrzeug vom Tesla-CEO Elon Musk höchstpersönlich benutzt wird, um eine neue Software des Autopiloten zu testen. Zudem hat man seine Anrufe zwar mitbekommen, jedoch hat niemand zurück gerufen, da man nicht wusste, was man tun sollte.
Diese Ereignisse haben bei „Marty“ dafür gesorgt, dass er vom Kaufvertrag zurücktrat und vorerst kein Fahrzeug von Tesla Motors kaufen wird. Zwar wurden ihm alternative Fahrzeuge angeboten, schließlich konnte das Testfahrzeug nicht mehr verkauft werden, jedoch entsprachen diese nicht seinen Wünschen oder waren wesentlich teurer als sein zuvor ausgewähltes Fahrzeug.
Menschliches Versagen ist Schuld daran
Wie Tesla Motors gegenüber Electrek.co erklärte, ist dieser Fehler durch menschliches Versagen entstanden. „Bedauerlicherweise wurde durch menschliches Versagen ein Fahrzeug aus unserer Test-Flotte zum Verkauf angeboten. Wir entschuldigen uns dafür, dass dies zu eine frustrierenden Erfahrung geführt hat. Wir arbeiten daran, um sicher zu gehen, dass so etwas nie wieder passiert.“
Hierbei von einem „gestohlenen“ Fahrzeug zu sprechen, ist sicherlich etwas zu viel des Guten. Dennoch hat dieser übertriebene Vorwurf dafür gesorgt, dass dieser Einzelfall besondere mediale Aufmerksamkeit bekommen hat und auch von Elon Musk auf Twitter kommentiert wurde. Dort erklärte Musk, dass er kein Fahrzeug „gestohlen“ hat, sondern dieses versehentlich verkauft wurde.
@Benzinga I didn't take anyone's car and never would. Car was actually allocated to engineering test (not by me) and inadvertently sold.
— Elon Musk (@elonmusk) 20. Januar 2016