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Wirtschaftsminister: Tesla-Ansiedlung lockt deutsche Autohersteller nach Brandenburg

Prof. Dr. Jörg Steinbach Wirtschaftsminister Land Brandenburg

Jörg Steinbach (Foto: Wirtschaftsministerium Brandenburg/Till Bode)

Bild: Jörg Steinbach (Foto: Wirtschaftsministerium Brandenburg/Till Bode)

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Nach der Entscheidung von Tesla, seine vierte Gigafactory (GF4) in Grünheide in Brandenburg anzusiedeln, hat das Bundesland „eine ganze Reihe von Anfragen“ von deutschen Herstellern erhalten, die es jetzt ebenfalls dorthin zieht. Das sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, wie diese auf ihrer englischsprachigen Website berichtet.

„Wir sehen, dass traditionelle deutsche Hersteller, die sich stärker für neue Technologien öffnen, anfragen, ob es möglich ist, etwas in Brandenburg zu machen“, sagte Steinbach laut dem Bericht. „Wir beobachten eine Sogwirkung.“ Gleichzeitig werde Tesla durch seinen frühen Start keine Probleme haben, talentierte Mitarbeiter für die Fertigung zu finden, weil die Konkurrenten Audi, VW und BMW die Kosten senken (also Mitarbeiter entlassen).

Die Entscheidung für Brandenburg hatte Tesla-CEO Elon Musk überraschend im November bei einem Besuch in Deutschland bekanntgegeben; andere Standorte, die näher an den traditionellen deutschen Auto-Zentren liegen, hatten zuvor als aussichtsreicher gegolten.

Für den Erfolg Brandenburgs habe auch die Tatsache eine Rolle gespielt, dass das Bundesland gemessen an Fläche und Einwohnern die höchste Produktion von erneuerbaren Energien in Deutschland habe, erklärte später sein Ministerpräsident Dietmar Woidke. Zudem gibt es im nahegelegenen Berlin mehrere Hochschulen, die als Pool für Tesla-Talente dienen könnten. Auf der anderen Seite herrscht dadurch die Sorge, die Zugkraft des Elektroauto-Pioniers könnte den Fachkräftemangel bei anderen Unternehmen in der Region noch verschärfen.

https://twitter.com/Gf4Tesla/status/1214061529257132033

Die Arbeitslosenquote in Brandenburg ist zuletzt mit 72.074 Betroffenen auf ein neues Rekordtief von 5,8 Prozent gefallen. Theoretisch könnte mehr als jeder zehnte der Arbeitslosen dort eine Stelle allein bei Tesla finden, denn die Gigafactory in dem Bundesland soll nach Planungsunterlagen bis zu 8484 Personen beschäftigen. Wenn bald auch klassische Autobauer in die Region kommen, könnte sie sich durch die Tesla-Initialzündung zur neuen deutschen Auto-Hochburg entwickeln – dann vermutlich endgültig mit einem klaren Fokus auf Elektromobilität.

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