Zum Beginn des Beta-Tests mit der Autopilot-Software FSD in Europa hat Tesla-CEO Elon Musk schon länger nichts mehr gesagt. Als er im Mai 2021 ankündigte, es werde wohl nicht vor Ende desselben Jahres so weit sein, klang das bereits verspätet, aber letztlich wurde nicht einmal 2022 etwas daraus. Dabei schrieb Musk noch im Juni des Jahres im Zusammenhang mit FSD, Tesla sei dem Punkt nah, ab dem man EU-Regulierern etwas zur Überprüfung geben könne. Nach neuen Äußerungen von ihm ist das aber noch längst nicht geschehen.
FSD-Version 11 in der Breite verzögert
In Nordamerika, wo der Test im Oktober 2020 mit wenigen US-Teilnehmern begann, können laut Tesla seit vergangenem November alle rund 400.000 Kunden, die sich für die gleichnamige Autopilot-Option entschieden haben, die Beta-Software FSD nutzen. Zunächst sollte das mit der Veröffentlichung von Version 11 zusammenfallen, in der neue Programmierungen für Stadt-Fahrten erstmals auch auf Highways genutzt werden („single stack“). Bislang erreichte sie aber offenbar nur interne Tester bei Tesla, also nicht einmal den engeren Kundenkreis, der manchmal ebenfalls frühe FSD-Betas bekommt.
Zuletzt hatte Musk Anfang Januar eine breite Beta-Veröffentlichung der FSD-Version 11.3 „in ungefähr zwei Wochen“ in Aussicht gestellt, was für Kenner bereits ein Anzeichen dafür war, dass es länger dauern würde. Anfang Februar berichtete der Tesla-Chef tatsächlich von unerwarteten Schwierigkeiten und verlegte die Freigabe auf Ende vergangener Woche. Doch wie sich am vergangenen Wochenende dann zeigte, war auch das noch zu optimistisch.
v11.3 (single stack) goes to limited beta this week. Probably 11.3.2 before wide release in North America.
Then we adapt for EU roads & submit to regulators. 90% of what we’ve done so far for NA applies WW.
— Elon Musk (@elonmusk) February 12, 2023
Denn erstens meldeten keine Tesla-Kunden das Eintreffen von V11.3, und zweitens schrieb Musk am Sonntag, eine breite Veröffentlichung in Nordamerika sei wahrscheinlich mit FSD 11.3.2 möglich. Einen begrenzten Beta-Test (also mit wenigen externen Teilnehmern) mit der aktuellen V11-Version kündigte er für diese Woche an, aber die restlichen Kunden mit der FSD-Option in der Region müssen jetzt offenbar auf die übernächste Unterversion warten. Zu deren voraussichtlichem Erscheinen und den Gründen für die Umplanung machte Musk keine Angaben.
90% laut Tesla-Chef weltweit nutzbar
Nach dem Schweigen zu Europa seit vergangenem Juli hatte der Tesla-Chef auch wieder Neuigkeiten für diese Region – allerdings ebenfalls nicht unbedingt gute. Nach der Veröffentlichung von FSD 11.3.2 für den breiten Beta-Test in Nordamerika werde man die Anpassung an EU-Straßen vornehmen und sie dann den Aufsichtsbehörden vorlegen, schrieb Musk. 90 Prozent von dem, was bislang entwickelt worden sei, lasse sich weltweit nutzen. Nachdem der Tesla-CEO aktuell nicht einmal einen Termin für den V11-Schritt in die Breite in Nordamerika genannt hat, könnten die restlichen 10 Prozent für Europa aber noch auf sich warten lassen.