Die Betriebskosten bei Elektroautos wie denen von Tesla sind üblicherweise relativ niedrig, aber bei der Versicherung kann es anders aussehen. In Kalifornien bietet Tesla seit Sommer 2019 deshalb die Möglichkeit, Model S, Model X oder Model 3 direkt über den Hersteller zu versichern. Dieses Angebot soll in Zukunft auf weitere Märkte erweitert werden, bekräftigte der Tesla-Finanzchef Zachary Kirkhorn vergangene Woche bei einer Telefonkonferenz. Und die Tesla-Versicherung soll auch die Vermietung des eigenen Elektroautos im Rahmen von Carsharing abdecken.
Bis Teslas eigene Versicherung auch nach Deutschland kommt, dürfte es noch eine Weile dauern. Laut Finanzchef Kirkhorn stehen einem schnellen Start an weiteren Standorten vor allem „regulatorische Prozesse“ entgegen. Zwischendurch gab es auch hierzulande Versicherungen mit Tesla-Erwähnung, aber die wurden wie auch in anderen Ländern zusammen mit Partnern aus der Branche realisiert. Derzeit verweist der deutsche Link zum Punkt Versicherungen auf der Tesla-Website auf das nur in Kalifornien verfügbare eigene Angebot.
Gegenüber konventionellen Angeboten stellte der Finanzchef in der Konferenz zwei speziell für Tesla-Besitzer interessante Punkte heraus. Bei der Frage, ob Tesla Rabatte für das Fahren unter Autopilot geben werde, fiel ihm CEO Elon Musk mit „oh ja, ja, ja, das wird so sein“ ins Wort. Versicherungen würden mit der Zeit sogar ein bedeutendes Produkt von Tesla werden, sagte er. Konventionelle Anbieter hätten das Problem, nur wenige Informationen über den tatsächlichen Umgang mit einem Auto zu besitzen. Tesla dagegen beziehe diese in Echtzeit, was ein „grundlegender Informationsvorsprung sei“.
Der zweite Vorteil einer Tesla-Versicherung gegenüber anderen könnte sein, dass dabei die Vermietung im Rahmen von Carsharing-Angeboten explizit mit erfasst ist, wie Finanzchef Kirkhorn in Aussicht stellte. Nicht wenige Tesla-Besitzer bieten ihre Elektroautos über solche Plattformen an, um etwas Geld damit zusätzlich verdienen oder andere an Tesla heranzuführen. Bei der Versicherung gehen sie aber ein Risiko ein, weil die Plattformen zumeist darauf verweisen, dass eine gewerbliche Vermietung in ihren Tarifen nicht abgedeckt ist. Und beispielsweise in Deutschland kann schon einfaches Teilen eines privaten Autos als gewerblich gelten, wenn es wiederholt erfolgt.