Mit Hilfe des Anfang 2019 eingeführten Wächter- oder Sentry-Modus von Tesla wurden schon viele kleine Straftäter überführt oder zumindest dokumentiert, die sich an einem der Elektroautos zu schaffen machten. Einige Male lieferten die Tesla-Kameras, deren Bilder bei Erschütterungen und Annäherung aufgezeichnet werden, dadurch schon amüsante oder jedenfalls nicht gefährliche Szenen, in einem Fall in Norwegen aber könnte das ganz anders sein: Tesla-Besitzer in der Nähe der Hauptstadt Oslo sollen dabei helfen, einen versuchten Mord am Bürgermeister aufzuklären.
Polizei-Aufruf an Tesla-Besitzer
Das berichtet (übersetzt mit Google Translate) die norwegische Zeitung Dagbladet. Demnach wurde in der Nacht zum Sonntag die Polizei in Sandefjord südlich von Oslo gerufen. Zwischen einer Garage und einem Haus in der Stadt war ein Feuer ausgebrochen, vor Ort stellten die Beamten Benzin-Geruch fest und vermuten deshalb Brandstiftung. Wie sich zeigte, was das Ziel des mutmaßlichen Anschlags das Zuhause des örtliche Bürgermeisters. Aber eine heiße Spur gab es zunächst nicht – weshalb die Polizei laut Dagbladet Tesla-Besitzer aus dem Viertel aufrief, mögliche Wächter-Videos aus ihren Elektroautos zur Verfügung zu stellen.
Wenn das in einem Land sinnvoll ist, dann in Norwegen, wo der Elektroauto- und damit der Tesla-Anteil so hoch ist wie wohl in keinem anderen Land der Welt. Theoretisch könnten die Unbekannten also auf ihrem Weg zum Haus des Bürgermeister und wieder von dort weg an mehreren Teslas vorbeigekommen sein. Aber die filmen nur, wenn der Sentry-Modus an ist, und der kostet einigen Strom. Und selbst mit aktiviertem Wächter werden die Aufnahmen nur bei einem Auslöser-Ereignis aufgezeichnet. Ein beginnendes Feuer in mehreren Metern Entfernung dürfte eher nicht dazugehören, wenn die Täter ansonsten leise waren.
Tesla- und klassische Ermittlung
Der Bürgermeister sagte dem Dagbladet, er habe das Gefühl, dass die Polizei den Fall sehr ernst nehme. Er sei nicht das erste Mal zum Ziel von Angriffen geworden, bislang aber nur vergleichsweise harmlosen, und habe jetzt die Sorge, dass der oder die Täter es noch einmal versuchen könnten. Neben der Tesla-Aufklärung sollen Polizisten auch schon die klassische Befragung von Nachbarn begonnen haben. Der Betroffene selbst vermutet als Motiv allgemeine politische Unzufriedenheit, Zorn über eine Entscheidung seiner Verwaltung oder Neid wegen seines Wohlstands.