Die Gigafactory im brandenburgischen Grünheide bei Berlin soll schneller fertig sein als vorher die in China, und bei seinem neuesten Projekt in Texas will Tesla die beiden vorigen Rekorde noch einmal übertreffen. Schon Anfang Mai 2021 soll die erste Stufe von Giga Texas nutzungsbereit sein, also weniger als zehn Monate nach Beginn der ersten Boden-Arbeiten dafür in diesem Juli. Jetzt wurden auch die offiziellen Tesla-Pläne dafür öffentlich. Sie zeigen, dass die Gigafactory in Texas gemessen an dem riesigen Gelände dafür gar nicht so groß werden dürfte. Und auch sie wird in der typischen Diamanten-Form angelegt, die mittlerweile fast eine Marke von Tesla ist.
Tesla-Diamant aus drei Streifen
Auf die Veröffentlichung der Pläne für die Gigafactory Texas wiesen jetzt Tesla-Beobachter auf Twitter und der YouTube-Kanal Terafactory Texas hin. Teil der Anträge ist eine Zeichnung, die den angestrebten End-Zustand auf dem 800 Hektar großen neuen Tesla-Gelände nahe der regionalen Technologie-Metropole Austin zeigt. Darauf ist ein Gebilde zu sehen, dessen Umriss die inzwischen von Tesla gewohnte Form hat: ein langes Rechteck, dessen Ecken aber abgeschrägt sind. Tesla selbst spricht hier von einer Diamanten-Form.
Diese hat auch eine alte Computer-Darstellung der Akku-Factory mit Panasonic in Nevada, die allerdings weiterhin nicht fertig umgesetzt ist. Aber auch das erste Gigafactory-Gebäude in China, in dem seit Anfang dieses Jahres Tesla Model 3 in Serie produziert werden, hat eine solche Schräge – ebenso wie das zweite, in dem bald Model Y entstehen soll. Zusammen ergeben sich also schon zwei Diamanten-Ecken, und die restlichen zwei könnten folgen. Genau so sieht es in Deutschland aus: Aktuell baut Tesla dort nur ein Gigafactory-Gebäude mit nur einer Schräge, aber frühere Pläne einschließlich späterer Phasen zeigen drei weitere Gebäude, sodass insgesamt wieder die langgezogene Diamant-Form entsteht.
In Texas aber will Tesla offenbar sofort in die Länge bauen. Hier setzt sich der Diamant nach den Plänen nicht aus vier symmetrischen Teilen zusammen, sondern aus drei Streifen, die zudem unterschiedlich breit sind. Im Westen befindet sich das erste und größte Gebäude, dessen Größe ein kundiger Twitter-Nutzer mit rund 160.000 Quadratmetern angab; seine zwei Außen-Ecken sind schräg. Östlich davon schließt sich in gleicher Länge zunächst Verkehrsfläche an, daneben ist der mittlere Gebäude-Streifen geplant, der mit gut 83.000 Quadratmetern der kleinste ist. Weiter östlich folgt erneut Straßen-Platz, hier etwas schmaler, und dann der dritte Gebäude-Teil mit knapp 100.000 Quadratmetern und wie im Westen schrägen Außen-Ecken. So ergibt sich insgesamt wieder der lange Tesla-Diamant.
Teslas deutsche Fabrik kaum kleiner
Die Daten hören sich riesig an, sind es im Vergleich aber gar nicht. Die Größe allein des Haupt-Gebäudes für die deutsche Gigafactory zum Beispiel wird mit knapp 300.000 Quadratmetern angegeben – und es könnten noch drei weitere davon folgen. Bei den Texas-Plänen dagegen ist nicht zu erkennen, dass sie nur einen Teil der gesamten Tesla-Fabrik zeigen würden. Ihre Gebäude-Größe würde damit insgesamt nur rund 340.000 Quadratmeter betragen, zusammen mit den befahrbaren Flächen innerhalb des Umrisses vielleicht 430.000 Quadratmeter.
Auch die andere Aufteilung in der Diamant-Grundform spricht dafür, dass Tesla in Texas erneut etwas anders macht – jede neue Fabrik soll ebenso verbessert werden wie die Elektroautos, die darin entstehen. Produzieren soll die Gigafactory bei Austin nach Angaben von CEO Musk den Cybertruck, Model 3 und Model Y für die US-Ostküste und den Sattelschlepper Tesla Semi.