Bei den Energie-Produkten von Tesla sieht es in einer Hinsicht so ähnlich aus wie bei den Elektroautos des Unternehmens, wenn nicht sogar schlimmer: Nach Aussage eines Managers waren zum Beispiel von Teslas größtem Akku-Speicher Megapack schon im Oktober 2020 so viele Einheiten bestellt, dass die Aufträge für das gesamte Jahr 2022 reichen. Die Nachfrage übersteigt also das Angebot, was für Kunden Warten bedeutet. Nicht anders ist es bei dem Hausspeicher Powerwall, der für die USA vor kurzem noch einmal aufgewertet wurde, dort aber nur noch im Paket mit einer Solaranlage zu haben ist. Trotzdem hat Tesla jetzt die Marke von 200.000 installierten Powerwalls weltweit überschritten.
Tesla-Energie in USA nur im Paket
Das teilte das Unternehmen in dieser Woche über seinen anders als der von CEO Elon Musk nicht sehr aktiven Twitter-Account mit – in einer Antwort auf einen Bericht eines Kunden von April 2020, der die Notstrom-Fähigkeit seiner Powerwall gelobt hatte. Denn der Akku kann nicht nur regulär Energie aufnehmen, um zum Beispiel eigenen Solarstrom oder zu bestimmten Zeiten billigen aus dem Netz für ungünstigere Zeiten zu speichern, sondern auch einspringen, wenn die Versorgung von außen ganz ausfällt.
Das und der vergleichsweise niedrige Preis sorgen dafür, dass die Powerwall gefragt ist. Für die USA dürfte das seit Ende April noch stärker gelten, denn dort erhöhte Tesla vor kurzem ihre Leistung (im Web stehen noch die alten Angaben von 5 Kilowatt kontinuierlich und 7 Kilowatt in der Spitze) um 40 Prozent. Allerdings endete in den USA ungefähr gleichzeitig der Einzel-Verkauf von Powerwalls. Ab Mitte April gab es sie dort schon nicht mehr ohne Photovoltaik-Bestellung bei Tesla, Ende des Monats wurde umgekehrt eine Powerwall Pflicht bei Solar-Aufträgen.
https://twitter.com/Tesla/status/1397651493755498499
Doch auch so reichte das Volumen für Tesla aus, um an diesem Mittwoch melden zu können, soeben die Marke von 200.000 weltweit installierten Powerwalls überschritten zu haben. Das bedeutet, dass 100.000 davon in den vergangenen etwa 14 Monaten hinzugekommen sind. Denn das Erreichen der ersten 100.000 Powerwalls hatte Tesla schon für das erste Quartal 2020 bekannt gegeben. Damit entsprechen die jährlichen Stückzahlen für den Heimspeicher nur in etwa den früheren von Tesla Model S und Model X zusammen, während selbst das Model Y seit April 2020 häufiger verkauft worden sein dürfte.
Leistung deutscher Powerwall unverändert
In Deutschland immerhin lässt sich die Tesla Powerwall weiterhin auch einzeln bestellen. Als Preis ist auf der Website 8000 Euro plus 1600 für Zusatz-Hardware angegeben, hinzu kommen die Installationskosten. Allerdings gilt hier nicht die in den USA eingeführte Leistungserhöhung. Mehr als die 4,6 Kilowatt wären technisch möglich, sind aber „nicht ohne weiteres erlaubt“, war dazu aus deutschen Branchenkreisen zu hören. Aber auch so scheinen die Grenzen des kurzfristigen Wachstum eher in der Verfügbarkeit als im Kunden-Interesse zu liegen. So wartet teslamag.de seit etwa acht Wochen auf eine Reaktion auf eine Powerwall-Bestellung im Web, und zur Nachfrage hieß es aktuell, die gehe „durch die Decke“.