Für den Klassen-Sieg hat es locker gereicht, ein neuer Rekord wird aber erst beim nächsten Versuch möglich sein: Mit einem radikal umgebauten Tesla Model S Plaid nahm das Team von Unplugged Performance (UP) an diesem Sonntag an dem anspruchsvollen Bergrennen Pikes Peak im US-Bundesstaat Colorado teil. Fast erwartungsgemäß war in seiner Klasse Exhibition niemand schneller als der neue Tesla mit Randy Pobst am Steuer, der im Vorjahr mit einem Model 3 Performance Zweiter geworden war. Einen neuen Rekord konnte er jetzt aber nicht versuchen, weil der oberste Teil der Strecke in diesem Jahr wegen schlechten Wetterverhältnissen weggelassen wurde.
Plaid-Tesla mit 15 sec. Vorsprung
Die absolut beste Zeit auf der verkürzten Strecke fuhr am Sonntag letztlich der gebürtige Brite Robin Shute mit einem speziell für Pikes Peak gebauten Rennwagen mit 2-Liter-Turbomotor und nur gut 500 Kilogramm Gewicht: Nach 5 Minuten, 55 Sekunden und 25 Hundertstel war er am Ziel und gewann damit nicht nur seine Unlimited-Klasse, sondern auch die Gesamtwertung. Schneller als das Tesla Model S Plaid von UP waren auch acht weitere Spezial-Fahrzeuge in anderen Klassen.
In der Klasse Exhibition aber, laut den Ausrichtern gedacht für Prototypen und Vorserien-Autos, kam niemand der Tesla-Zeit auch nur nahe. Nachdem er schon im Training mit bis zu 220 km/h die kurvige Bergstrecke hinaufgerast war, brachte Pobst die Strecke jetzt in 6:57:22 hinter sich – gut 15 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte in einem Acura NSX. UP stellte anschließend ein Video der gesamten Fahrt von einer 360-Grad-Kamera bei YouTube ein, das auf einem normalen Bildschirm aber nur den Blick durch den ausgeräumten Innenraum aus der Heckscheibe des Model S Plaid ermöglicht.
Wäre der oberste Teil der Bergstrecke nicht weggefallen, hätte Pobst in dem neuen Plaid-Tesla nach Angaben von UP eine Gesamtzeit von 9:20 fahren können. Damit hätte er wohl drei bestehende Rekorde in anderen Klassen eingestellt: Schnellster in „Time Attack“ ist seit 2020 ein Porsche GT2 RS Clubsport mit 9:36:56, bei „Open Wheel“ liegt seit demselben Jahr ein Ford-Umbau mit 9:35:49 vorne, und in „Pikes Peak Open“ fuhr 2019 ein Acura TLX GT die bisherige Rekordzeit von 9:24:43.
Gesamtrekord bei speziellem VW-Elektroauto
Die bislang schnellste Zeit überhaupt in Pikes Peak fuhr bislang allerdings ein anderes Elektroauto: Ein speziell für dieser Zweck gebauter Volkswagen I.D. R brauchte in 2018 für die knapp 20 Kilometer lange Gesamtstrecke um 156 Kurven bis zum Ziel in rund 4300 Metern Höhe nur 7 Minuten, 57 Sekunden und 15 Hundertstel. Diese Zeit scheint auch mit einem noch weiter modifizierten Model S Plaid nicht in Reichweite – aber eine ganze Reihe von Super-Verbrennern aus den anderen Klassen hat der schwere Tesla schon in diesem Jahr übertroffen.