Als CATL im Februar 2020 die erste Vereinbarung mit Tesla über die Belieferung mit Batterie-Zellen für Elektroautos aus der Gigafactory in China bekannt gab, war das lokale Unternehmen außerhalb von Fachkreisen im Westen wenig bekannt. Das hat sich inzwischen drastisch geändert, denn auch mit Tesla ist CATL vom größten Zellproduzenten Chinas zum Weltmarktführer geworden. Jetzt haben die beiden frühen Partner ihre Zusammenarbeit verlängert – und möglicherweise ausgeweitet.
CATL beliefert Tesla bis 2025
Am Freitag hätten CATL und Tesla ein „Production Pricing Agreement“ (also wohl eine Vereinbarung über Volumina und Preise) unterzeichnet, berichtete am Montag unter anderem die chinesische Publikation Global Times. Die Angaben dazu seien einer Börsen-Mitteilung von CATL zu entnehmen. Demnach gilt die neue Vereinbarung von Januar 2022 bis Dezember 2025; die von vergangenem Jahr läuft im Juni 2022 aus. Ein konkretes Volumen oder Preise werden nicht genannt.
Mit dem neuen Vertrag werde die „freundliche und kooperative Beziehung zu Tesla“ ausgeweitet und vertieft, teilte CATL laut Global Times dazu lediglich mit. Das ist wenig konkret, doch ein Beobachter auf Twitter entdeckte einen möglicherweise wichtigen Unterschied in der Bezeichnung: Im Titel der alten Vereinbarung habe noch „(China)“ gestanden, erklärte @KelvinYang7, die neue enthalte keine solche geografische Festlegung mehr.
Notably, the ongoing agreement is “Production Pricing Agreement (China)”, while the incoming deal titled “Production Pricing Agreement”
— Kelvin Yang (@KelvinYang7) June 28, 2021
Es könnte also sein, dass CATL ab Januar 2022 nicht mehr nur Batterien für Tesla-Elektroautos aus China liefert, sondern auch für die Produktion im Stammwerk Fremont oder in den neuen Gigafactorys in Deutschland und Texas. Die beiden neuen Fabriken dürften bis dahin fertig sein.
LFP-Zellen im Westen gefragt
Bislang lieferte CATL an Tesla nur Zellen mit der robusten und weniger teuren LFP-Chemie. Laut CEO Elon Musk ist sie gut genug für Elektroautos mit Standard-Reichweiten, und auch andere westliche Hersteller setzen wegen der niedrigeren Kosten und besseren Verfügbarkeit inzwischen darauf. Bei seinen in den USA produzierten stationären Megapack-Akkus soll Tesla ebenfalls bereits LFP-Zellen verwenden. Anfang Juni wurde gemeldet, dass CATL eine große neue Zell-Fabrik in der Nähe der Gigafactory von Tesla in Shanghai plant. Auch in Deutschland ist das Unternehmen schon aktiv und baut nahe Erfurt eine Zellproduktion auf.