Künftig werde es alle zwei Wochen ein Update geben, kündigte Tesla-CEO Elon Musk an, als die Beta-Tester Ende Juli Version 9.1 der als FSD bezeichneten Software für das Autopilot-System erhielten. Tatsächlich traf m vergangenen Wochenende schon V9.2 bei ihnen ein – nicht ganz pünktlich, denn eigentlich wäre sie schon am Freitag um Mitternacht fällig gewesen. Die kleine Abweichung vom neuen Zeitplan begründete der Tesla-Chef mit überraschenden Problemen in letzter Minute. Aber auch die Ausweitung des Beta-Tests auf alle interessierten Besitzer in den USA hat er jetzt erneut verschoben.
Musk bestätigt Rückschritt mit FSD V9
FSD Beta V9, nach vielen Verschiebungen an die Tester geschickt Mitte Juli, war insofern ein großer Schritt für Tesla, als darin zum ersten Mal keine Radar-Daten mehr ausgewertet wurden. Diese hatten sich laut CEO Musk als zu unzuverlässig erwiesen, weshalb die Software jetzt ganz auf sie verzichtet. Bei neuen Model 3 und Model Y in den USA lässt Tesla auch die Hardware dafür bereits weg, im aufgefrischten Model S ist noch ein Radar-Sensor verbaut.
Ähnlich wie beim regulären Autopilot-System, bei dem zunächst einige Sicherheitsfunktionen fehlten, schien auch die erste Beta-Software ohne Radar technisch aber eher ein Rückschritt zu sein. Diesen Eindruck über FSD V9 äußerte zumindest ein bekannter Tesla-Beobachter auf Twitter nach Gesprächen mit Testern und wurde dafür nicht niedergeschrien. CEO Musk bestätigte es jetzt im Prinzip, indem er erklärte, der Umstieg auf „pure vision“ habe Tesla anfangs zurückgeworfen. Zusammen mit Radar habe man vorher aber in einem lokalen Maximum festgesteckt.
Beta 10 or maybe 10.1. Going to pure vision set us back initially. Vision plus (coarse) radar had us trapped in a local maximum, like a level cap.
Pure vision requires fairly advanced real-world AI, but that’s how our whole road system is designed to work: NN’s with vision.
— Elon Musk (@elonmusk) August 15, 2021
Wohl deshalb werden seit V9 zwar die bisherigen Beta-Tester recht regelmäßig bedient, doch die von Musk zunächst schon im März als bevorstehend angekündigte Ausweitung des Tests lässt weiter auf sich warten. Alle Teslas in den USA sollten bald einen „Beta Button“ bekommen, hieß es damals, also eine Schaltfläche für das Herunterladen der FSD-Software im Fahrzeug-Menü. Wie Musk dazu jetzt sagte, dürfte mindestens noch eine weitere 9.x-Version folgen, bevor es dazu kommt.
Keine Beta für alle an Teslas KI-Tag
Es könnten aber auch noch einige mehr werden. Auch eine Version 9.4 bezeichnete Musk am Sonntag auf Nachfrage als möglich, bevor dann FSD V10 mit „bedeutenden Architektur-Veränderungen“ geplant sei. Mit dieser Software werde der begehrte Button für alle kommen, „vielleicht“ aber auch mit 10.1. Das würde, wenn der aktuelle Update-Rhythmus bleibt, frühestens Mitte September bedeuten und spätestens Mitte Oktober.
Das „vielleicht“ in der Termin-Auskunft des Tesla-Chefs könnte man allerdings auch so verstehen, dass die Ausweitung des Tests mit V10.1 kommen kann, aber nicht unbedingt schon muss. Mit seinen neuen Angaben hat sich jedenfalls eine Hoffnung zerstreut, die sehr optimistische Fans bis zuletzt hegten: dass die FSD-Beta schon zu Teslas KI-Tag in dieser Woche freigegeben werden könnte.