Begonnen hat der Hamburger Unternehmer Nico Pliquett mit Tesla-Vermietung, wie er in einem neuen YouTube-Video erzählt, später kam ein Shop für Zubehör und einer für Ladestationen hinzu. Auch das Vermieter-Geschäft baute er parallel dazu aus und schaffte zusätzlich zu seinen Teslas mehrere andere Elektroautos an. Doch damit soll jetzt schon wieder Schluss sein, weil diese anderen Fabrikate nach seinen Worten zu viele Probleme machen.
Enttäuscht von anderen Elektroautos
Neben mehreren Tesla Model 3 hat Pliquett inzwischen ein Model Y und dazu im Premium-Segment einen Porsche Taycan sowie VW ID.3, Hyundai Kona-e und Ioniq 5, BMW i3 und Skoda Enyaq für das Basis-Segment im Angebot. Doch auf die eine oder andere Weise hätten die anderen Elektroautos sämtlich enttäuscht, sagt er. Der Porsche Taycan zum Beispiel muss laut dem Unternehmer bald zum vierten Mal in die Werkstatt, weil es für ihn einen Rückruf wegen der Gefahr von Antriebsausfällen gibt. Der VW ID.3 und der Skoda Enyaq aus demselben Konzern müssten ebenfalls bald noch einmal zum Händler, der eine für ein Software-Update, der andere für eine Türgriff- und Scheibenwischer-Reparatur.
Darüber hinaus stört sich Pliquett an der Bedienung der Elektroauto-Konkurrenz. Mit den Teslas habe es nach 200.000 vermieteten Kilometern noch keinen einzigen Fall eines liegengebliebenen Kunden gegeben, und nie habe er irgendjemanden groß etwas zur Ladeplanung erklären müssen – dafür sorgt das in die Navigation integrierte Supercharger-Netz. Mit dem Taycan dagegen habe vor kurzem Laden bei Ionity nicht funktioniert. Wie sich herausstellte, lag das nicht am Auto, sondern an der Säule, aber dergleichen trägt trotzdem zur Gesamt-Erfahrung bei. Und für einen Vermieter bedeutet es Aufwand, den Pliquett nicht mehr auf sich nehmen will.
Auch für den Ioniq 5 als das schnell ladende und modern aussehende Crossover-Elektroauto aus dem Hyundai-Konzern, hat der Vermieter nicht allzu viel übrig. Der sei ein gutes Auto, habe letztlich aber doch „wahnsinnig enttäuscht“. Das schnelle Laden und das Dach mit Photovoltaik seien bemerkenswerte Punkte, erklärt der vermietende YouTuber. Aber das Piepen beim Einsteigen sei nervig und die Navigation „komisch“ wegen fehlender Ladeplanung.
Zurück zu den Wurzeln mit Tesla
Konsequenz: „Wir gehen quasi ein bisschen back to the roots“, sagt Pliquett, und kündigt an, sämtliche seiner Elektroautos außer denen von Tesla zu verkaufen. Auch sein YouTube-Kanal soll sch wieder auf den Pionier konzentrieren, wofür es eine interessante Erklärung gibt: Die Vermietung der Fremd-Elektroautos habe er unter anderem begonnen, um Zugriff auf sie zu bekommen, sagt Pliquett. Denn wenn man viel über Tesla berichte, seien die anderen Hersteller nicht bereit, Fahrzeuge für Tests zur Verfügung zu stellen.
Allerdings hat das Vermieter-Geschäft für Pliquett relativ gesehen auch sonst an Attraktivität verloren, wie er weiter erklärt. Die Tesla Model 3 und das Model Y würden weiter vermietet, solange sie im Bestand sind, aber auf lange Sicht würden auch sie abgeschafft. Neu für seinen Fuhrpark geplant ist dagegen ein Model S Plaid – aber das soll, wenn es da ist, nicht mehr in die Vermietung gehen.