Manche seiner Ankündigungen setzt Tesla-CEO Elon Musk mit großer Verspätung um, bei einer von Anfang Januar aber dauerte es nur einen Tag länger: Am Dienstag statt schon am Montag stieg der Preis, den Tesla in den USA für die Option FSD für zukünftig autonomes Fahren verlangt, um weitere 2000 Dollar auf jetzt 12.000 Dollar. Gleichzeitig blieb der Preis für das seit Juli 2021 dort angebotene FSD-Abo unverändert, und in Europa erhöhte Tesla wie bei den jüngsten US-Runden auch den Kaufpreis erneut nicht.
Tesla erhöht FSD-Preis seit 2019
Unter der Abkürzung FSD (in Langform Full Self-Driving Capability und auf Deutsch Volles Potenzial für autonomes Fahren) verkauft Tesla Extra-Funktionen für sein Autopilot-System, die nach landläufigem Verständnis in Zukunft bis zum autonomen Fahren ausgebaut werden sollen. Direkt versprochen wird das im Konfigurator (s. Foto oben) allerdings nicht. Dort steht nur, dass die aktuellen Funktionen keine Autonomie bedeuten und dass weitere sowohl den Nachweis einer weit über menschlichen Fahrern liegenden Sicherheit als auch eine behördliche Zulassung erfordern.
In Deutschland bezahlt man für die FSD-Option seit Juli 2020 unverändert 7500 Euro, in den USA ist der Preis dafür seit Sommer 2019 mehrmals gestiegen. Nach den damaligen Worten von CEO Musk sollte es alle zwei bis vier Monate so weitergehen, letztlich ließ sich Tesla mehr Zeit dafür – genau wie für die Weiterentwicklung der Autopilot-Funktionen. In den USA stieg der FSD-Preis dann im Oktober 2020 gleich um 2000 Dollar, als dort der Beta-Test einer neuen Autopilot-Version mit derselben Abkürzung begann.
Dann machte Tesla länger eine Preis-Pause, doch Anfang Januar folgte die nächste Musk-Ankündigung dieser Art und jetzt die Umsetzung mit FSD zum Kaufen für 12.000 Dollar in den USA. In Europa blieb ein solcher Schritt erneut aus – hier hat auch noch nicht einmal ein Beta-Test für die nächste Autopilot-Stufe begonnen. Bei einem Deutschland-Besuch im vergangenen Oktober sagte Musk, wahrscheinlich sei ein europäischer FSD-Start in diesem Jahr, und zwar nicht nur als Beta. Seine Voraussagen, wann Autonomie technisch erreicht sein wird, hat er allerdings mehrfach in die Zukunft verschoben. Zuletzt sagte Musk Ende Dezember, Level 4 (Fahren ohne menschlichen Aufpasser in abgegrenzten Gebieten) werde wahrscheinlich 2022 erreicht.
Abo vorerst weiter für 99 Dollar
Die neueste FSD-Preiserhöhung fällt zusammen mit Version 10.9 der gleichnamigen Autopilot-Software. Die kann man in den USA weiterhin auch mieten statt kaufen – und wie der Blog Electrek berichtet, hat sich der Preis dafür nicht verändert. Tesla verlange weiterhin 199 Dollar pro Monat von Kunden nur mit Basis-Autopilot und 99 Dollar, wenn zuvor die Enhanced-Version gekauft wurde. Auch damit hielt Musk eine Ankündigung von Anfang des Monats ein: Der Abo-Preis werde erst steigen, wenn FSD breit veröffentlicht werde, erklärte er. Damit dürfte vorerst der Übergang von einem begrenzten Beta-Test zu einem öffentlichen gemeint sein. Noch braucht man für die Teilnahme beste Bewertungen in dem von Tesla im September 2021 dafür eingeführten Safety Score.