Tesla ist ein noch junges Unternehmen, hat aber inzwischen trotzdem schon einige Jahre auf dem Buckel – und so jähren sich allmählich auch Meilensteine in seiner länger werdenden Geschichte. Einer davon war zumindest aus europäischer Sicht die Ankunft der ersten Tesla Model 3 in Europa, damals noch aus dem Stammwerk Fremont im US-Bundesstaat Kalifornien. Die ereignete sich am 5. Februar 2019, also am heutigen Samstag vor genau drei Jahren, in dem belgischen Hafen Zeebrügge. Das Jubiläum wurde zwar nicht von Tesla selbst, aber von Fans auf Twitter schon im Vorfeld gebührend gefeiert.
Warten auf Tesla im kalten Hafen
Mit dem Model 3 machte Tesla nach dem Roadster, dem Model S und dem Model X den ersten Schritt in den Volumen-Markt. In den USA begannen Übergaben an Kunden schleppend im Juli 2017, und später berichtete CEO Elon Musk, mit dem Hochlauf des Model 3 zwei Jahre extremen Stress und Leiden bis Mitte 2019 erlebt zu haben. Ab Ende 2018 reichten die Stückzahlen der Fabrik in Fremont aber aus, um die ersten Schiffe mit Model 3 aus den USA nach Europa und China zu schicken.
Dort wurden sie von tausenden Bestellern und Neugierigen sehnlich erwartet. Darunter war auch der Twitter-Nutzer @LucWaterlot, der zum Tesla-Fan wurde, als er eine Europa-Vorstellung des Model S im August 2014 besuchte, wie er teslamag.de jetzt berichtete. Nachdem er auf Twitter erfahren hatte, dass das erste Schiff mit Model 3 aus den USA unterwegs ist, verfolgte er Meldungen über dessen Vorankommen. Und weil er in dem Hafen arbeitet, war er natürlich bestens positioniert, um die Ankunft an dem „kalten, frühen Wintermorgen“ des 5. Februar in Zeebrügge zu dokumentieren.
https://twitter.com/LucWaterlot/status/1489527079171416065
Das tat @LucWaterlot, der übrigens selbst keinen Tesla besitzt, dann auch umfangreich. Seine Fotos wurden zunächst über einen anderen Twitter-Account verbreitet und fanden anschließend ihren Weg in viele andere Medien einschließlich des belgischen Fernsehens. Kurz vor dem dreijährigen Jubiläum für das Model 3 in Europa erinnerte der Hobby-Fotograf in einer kleinen Zusammenstellung daran. Der Name des heiß erwarteten Schiffs lautete Glovis Captain. Der Twitter-Nutzer @mortenlund89, der damals Daten zu ihr lieferte und noch heute Tesla-Schiffe eng beobachtet, bezeichnet sie als seine erste Liebe.
Zwei Tage nach der Ankunft bekamen in Zeebrügge selbst und im niederländischen Tilburg die ersten europäischen Besteller ihr Tesla Model 3; manche hatten seit der Präsentation im April 2016 darauf gewartet. Mitte Februar begannen unter großer Medien-Anteilnahme auch die Übergaben an deutsche Kunden. An sie wurden in dem ersten Monat nach Zahlen des KBA noch 959 Model 3 ausgeliefert, im März kamen mit 2224 mehr als doppelt so viele, und auch im Rest Europas breitete sich der Volumen-Tesla weiter aus.
Model 3 als Mittelklasse-Marktführer
Seitdem geht es mit vor allem von Beginn bis Ende jedes Quartals schwankenden Zahlen insgesamt nach oben. Skeptiker sahen in dieser Zeit immer wieder das Ende des Tesla-Wachstums gekommen – vor allem, als die Europa-Zahl an Model 3 selbst in ganz 2020 leicht unter der des Start-Jahres 2019 lag. Im Jahr 2021 aber nahmen seine Neuzulassungen in Europa wieder um gut 60 Prozent zu und machten das Model 3 zum meistverkauften Auto der Mittelklasse vor der 3er Reihe von BMW. Was Tesla an Schiffen damit – inzwischen aus China statt den USA – über das Meer schickt, scheint also immer noch genügend Abnehmer zu finden.