Mit der neuen Gigafactory in Texas kommt mehr Photovoltaik-Leistung in den sonnigen Bundesstaat. Beim Cyber Rodeo zur Eröffnung in dieser Woche wurde das riesige Dach der Fabrik als Computer-Grafik bereits mit Solarmodulen gezeigt, die nur den Namen Tesla aussparen, außerdem soll ein großer Akku auf dem Gelände geplant sein. Und nicht weit davon entfernt ist jetzt ein weiteres Projekt mit Energie-Technik von Tesla geplant: Der Twitter-Mitgründer Jack Dorsey und ein Krypto-Unternehmen wollen im Westen von Texas eine große Photovoltaik-Anlage mit Akku bauen, um damit neue Bitcoin-Einheiten zu generieren.
Tesla-Module und -Akku für Bitcoin-Projekt
Darüber berichtete am Freitag der Finanzsender CNBC von einer großen Bitcoin-Konferenz in Miami. Tesla ist daran offenbar nicht direkt beteiligt, obwohl auch dessen CEO Elon Musk großes Interesse an Kryptowährungen zeigt – zuletzt allerdings stärker an der ehemaligen Parodie Dogecoin. Aber laut dem CNBC-Bericht soll Tesla 3,8 Megawatt Photovoltaik-Leistung und einen Megapack-Akku mit 12 Megawattstunden Kapazität dafür liefern.
Von dem Vorhaben erzählte dem Sender Adam Back, Krypto-Experte und CEO des Blockchain-Unternehmens Blockstream. Dabei will er mit Block zusammenarbeiten, das von dem Twitter-Mitgründer Jack Dorsey gegründet wurde. Das Startup hatte als Square mit konventionellen Payment-Lösungen begonnen, doch wie die Namensänderung zeigt, konzentriert es sich inzwischen ebenfalls auf Blockchain-Technologie, wie sie für Kryptowährungen gebraucht wird.
Tesla-CEO Musk ist mit Dorsey befreundet (und soeben als Investor und bald Board-Mitglied bei Twitter eingestiegen), scheint aber auch persönlich nicht an dem neue Bitcoin-Projekt beteiligt – obwohl es ihm gut gefallen könnte. Denn Anfang vergangenen Jahres kaufte Tesla für 1,5 Milliarden Dollar Bitcoin und nahm die Kryptowährung in den USA sogar kurz als Bezahlung für Elektroautos an. Beides weckte Kritik wegen des hohen fossilen Strom-Verbrauchs für das Bitcoin-Netz, und Tesla stoppte die Krypto-Zahloption. Doch CEO Musk erklärte, wenn Bitcoin-Mining weniger Emissionen erzeuge, werde sie wieder eingeführt.
Photovoltaik-Mining als Machbarkeitsstudie
Und genau das ist laut dem CNBC-Bericht die Absicht, die jetzt das Projekt mit Tesla-Energietechnik in Texas verfolgt. Die Bitcoin-Emissionen ergeben sich aus der Tatsache, dass für das Mining viel Rechenleistung benötigt wird, also letztlich Strom. Wenn der weitgehend CO2-frei erzeugt oder bezogen wird, sinken natürlich die Emissionen. Die Anlage sei zunächst als eine Machbarkeitsstudie für Bitcoin-Schürfen im größeren Maßstab mit 100 Prozent erneuerbarer Energie konzipiert, sagte Blockstream-CEO Back dem Sender. Sie solle noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Wenn das profitabel funktioniert, sei geplant, an dem Standort zusätzlich Windkraft zu installieren.