Mit dem Elektroauto Taycan gelang Porsche das kleine Kunststück, als erster Hersteller eine minimal schnellere Beschleunigung zu schaffen als das damals ungeschlagene Model S Performance – selbst nachdem Tesla ihm per Software-Update mehr Spitzenleistung verpasst hatte. Mit dem Performance-Nachfolger Plaid aber hat sich das schon wieder erledigt, denn der wird auf der Geraden nur noch von dem Über-Elektroauto Rimac Nevera für deutlich siebenstellige Preise übertroffen. Und wie ein neues Video zeigt, beschleunigt selbst das Model X mit dem neuen Plaid-Antrieb schneller als der schnellste Verbrenner-Porsche – sogar wenn es mit sechs Personen voll besetzt ist.
Tesla holt schnellen Porsche ein
Seinem Klassiker 911 in der intern als 992 bezeichneten achten Generation hat Porsche alles mitgegeben, was die heutige Verbrenner-Technik noch hergibt. In der Top-Version Turbo S kommt der Sechszylinder-Motor mit zwei Ladern auf 650 PS, die mittels Allrad-Antrieb und 8-Gang-Getriebe dafür sorgen sollen, dass 2,6 Sekunden nach dem Start 60 Meilen pro Stunde erreicht sind. Mit rund 250.000 Dollar kostet der 911 Turbo S in den USA knapp doppelt so viel wie das Tesla Model X Plaid.
Das Elektroauto wiederum ist mit gut 1000 PS deutlich stärker motorisiert, wiegt aber schon leer viel mehr und hatte bei dem aktuellen Vergleich einen zusätzlichen Nachteil in Form von fünf weiteren erwachsenen Personen an Bord (s. Foto oben). Organisiert wurde der Vergleich mit dem Top-Porsche von dem YouTuber Brooks Weisblat, der selbst ein Model S Plaid besitzt. Den Besitzer eines Taycan brachte er damit im vergangenen Sommer schon dazu, sich nach verlorenem Duell noch an der Drag-Rennstrecke selbst einen solchen Tesla zu bestellen.
Dem Besitzer des schnellen Verbrenner-Porsche in dem Vergleich mit dem Model X erging es jetzt nicht wesentlich besser. Im ersten Drag-Duell setzt er sich beim Start zwar sogar ein gutes Stück ab – hier dürften niedriges Gewicht und die Schaltung geholfen haben. Doch die Stimmung in dem voll besetzten Plaid-Tesla bleibt bestens, und bevor die klassische Viertelmeile (etwas mehr als 400 Meter) zurückgelegt ist, hat er den 911 Turbo S knapp überholt. Beim zweiten Durchlauf sind beide Autos die ersten Meter über fast gleichauf, dann schiebt der Porsche sich etwas nach vorn, bevor doch wieder das Familien-Elektroauto vorbeizieht.
911 Turbo S am Start vor Model X Plaid
Normalerweise schaffe er mit seinem Model X Plaid Viertelmeilen-Zeiten um 9,7 Sekunden, erzählt dessen Besitzer. Mit den fünf zusätzlichen Personen an Bord wurden daraus bei dem besseren Versuch 10,33 Sekunden, wie Einblendungen in dem Video zu entnehmen ist. Der Porsche nur mit Fahrer brauchte für die Viertelmeile mindestens 10,43 Sekunden, also eine Zehntelsekunde länger. Auf der Drag-Distanz hat man jetzt also selbst im schnellsten Verbrenner-Porsche keine Chance mehr gegen den geräumigen Tesla mit dem Plaid-Antrieb. Immerhin auf den ersten Metern scheint der 911 Turbo S aber einen Vorteil zu haben – zumindest wenn das Model X auf allen sechs serienmäßigen Plätzen besetzt ist.