Im Juni erreichte die Tesla-Gigafactory in Shanghai nach Angaben des Unternehmens einen neuen Rekord – um dann im Juli wieder deutlich nachzulassen, weil erst die Linien für das Model Y und dann die für das Model 3 mit dem Ziel einer deutlich erhöhten Produktion umgebaut wurden. Mittlerweile sind diese Arbeiten abgeschlossen, wie man unter anderem an einem Hafen-Abstellplatz ganz in der Nähe der Tesla-Fabrik erkennen kann: Ein Beobachter zählte dort jetzt mindestens 10.000 Model 3 und Model Y, die auf den Transport per Schiff warten, mehr als je zuvor.
Tesla-Produktion in China beschleunigt
Schon im Juli wurden zweimal rund 7000 Elektroautos von Tesla am Terminal Nangang des Hafens Luchao in Shanghai gesehen. Er befindet sich nur etwa 10 Kilometer von der Gigafactory entfernt und wird seit etwa einem Jahr für das Verschiffen von Model 3 und Model Y genutzt. Und kaum sind die Umbau-Arbeiten in der nahen Fabrik abgeschlossen, werden es immer mehr: Vergangene Woche zählte der Beobachter @SawyerMerritt in einem Drohnen-Video mehr als 8800 Elektroautos von Tesla auf dem Hafen-Parkplatz. Und nach dem neuesten Überflug des Geländes an diesem Freitag kam er auf mehr als 10.000.
An solche Bilder wird man sich gewöhnen müssen oder dürfen, denn laut Berichten beträgt die neue Kapazität der chinesischen Gigafactory 14.000 Model Y und 8000 Model 3 pro Woche – auf ein Jahr hochgerechnet mehr als 1,1 Millionen. Um 10.000 Elektroautos zu produzieren, wie sie jetzt auf dem Hafen-Gelände standen, braucht Tesla dort also nur noch etwas mehr als drei Tage. Für den Schiff-Transport wird neben Luchao weiterhin auch der weiter nördlich gelegene Hafen Taicang genutzt.
Von dort legte Ende Juli eines der relativ wenigen Schiffe ab, die Tesla in diesem Quartal aus China nach Europa schickt. Die geringere Zahl liegt zum einen darin begründet, dass die Produktion im Juli wegen der Umbau-Arbeiten noch nicht hoch war. Zum anderen wird das Model Y aus der chinesischen Gigafactory neuerdings auch nach Australien und Neuseeland verschifft. Darüber hinaus will Tesla offenbar verstärkt den Inlandsmarkt bedienen, denn die laut dem Web-Konfigurator geschätzten Wartezeiten für Model 3 und Model Y wurden diese Woche um je vier Wochen kürzer.
Nicht alle Model Y im Hafen für Europa
Längst nicht alles, was in zuletzt erhöhtem Takt aus der chinesischen Tesla-Fabrik rollt, ist also für den Export vorgesehen – und nicht mehr alle Model Y in den beiden Häfen sind für Europa gedacht. Nach Informationen von teslamag.de von Ende Juli waren für dieses Quartal nur acht Europa-Transporte aus China mit zusammen rund 28.500 Model 3 und Model Y vorgesehen, von denen die letzten Anfang kommender Woche produziert werden sollten. Wenn die erhöhte Produktion in China reibungslos läuft, dürften es im vierten Quartal wieder deutlich mehr werden. Hinzu kommen Model Y aus der deutschen Gigafactory. Dort wird inzwischen auch die Variante Long Range produziert, und vor Jahresende soll der Betrieb in drei Schichten beginnen.