Schon im Jahr 2014, als Gigafactory noch ausschließlich für die Batterie-Fabrik mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada stand, hatte Tesla-CEO Elon Musk interessante Pläne für das Werk im kalifornischen Fremont, in dem das Unternehmen seine Elektroautos ab dem Model S baute: Eine Rutsche im Foyer habe im Silicon Valley ja jeder, sagte er damals seinem Biografie-Autor, aber Tesla denke darüber nach, eine Achterbahn in seine Fabrik in Fremont zu bauen. Um das umzusetzen, fehlte bislang offensichtlich die Zeit. Aber in seiner deutschen Gigafactory hat Tesla jetzt zumindest eine Rutsche.
Rutsche in deutscher Tesla-Lackiererei
Darüber informierte das Unternehmen in dieser Woche mit einem Video auf seinem offiziellen LinkedIn-Konto – und landete damit einen kleinen Hit in dem sonst vergleichsweise ruhigen sozialen Netz für berufliches Networking. Passend zu dieser Ausrichtung ist als letztliches Ziel des Tesla-Beitrags Personal-Anwerbung zu erkennen. „Komm in unser Team“, heißt es auf Englisch am Ende mit Link auf die Job-Seite der deutschen Gigafactory. Vorher aber ist zu erfahren, dass Tesla dort neben dem Übergang zu nachhaltiger Energie jetzt auch den Weg zur Arbeit beschleunigt.
Und dazu dient, wie man in dem kurzen Video zu bei Tesla gewohnt dramatischer Musik sieht, tatsächlich eine Rutsche. Zu Beginn wirft ein Mitarbeiter seine Tesla-Jacke über und schnürt seine Arbeitsstiefel fest, und dann wirft er sich in die geschlossene Röhre, die außen bunt bemalt und innen ebenso beleuchtet ist. Nach kurzer Fahrt unten angekommen, steigt der Mann in Schwarz entspannt vom geöffneten Ende und geht aus dem Bild, wahrscheinlich an seine Arbeit.
Das sicher zehn Meter lange Konstrukt mit mehreren Windungen scheint sich im Lackierei-Bereich der deutschen Tesla-Fabrik zu befinden. Dafür spricht die Tatsache, dass auch die Wände dort künstlerisch bemalt sind und dass es der höchste in dem Gebäude ist. Außerdem glaubte ein LinkedIn-Kommentator in dem Video einen Freund von der Universität zu erkennen, der laut seinem Profil seit diesem Januar als Paint Manufacturing Engineer bei Tesla in der Gigafactory bei Berlin beschäftigt ist.
Lowtech-Lösung mit Schwerkraft-Antrieb
Auf jeden Fall sei der gezeigte Bereich der „coolste“ bei ganz Tesla, erklärte eine Managerin, die sich in ihrem Kommentar als für dessen Realisierung verantwortlich zeigte und laut ihrem Profil früher lange bei Volkswagen und Bentley gearbeitet hat. Weitere Kommentierende bei Tesla und außerhalb wollten auch so eine Rutsche haben, außerdem meldeten sich ein Lieferant von Plastik-Komponenten und von Arbeitsschuhen zu dem Video angetan zu Wort. Für eine Achterbahn hat es also auch in der zweitneuesten Großfabrik von Tesla noch nicht gereicht – aber immerhin für eine vergleichsweise Lowtech-Lösung mit Schwerkraft-Antrieb, die ebenfalls Freude bereitet.