Noch ist die genehmigte Kapazität von 500.000 Elektroautos pro Jahr bei weitem nicht erreicht, aber Tesla geht bereits konkret den weiteren Ausbau seiner deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin an. Wie mehrere Medien am Donnerstag übereinstimmend meldeten, hat das Unternehmen bei Brandenburger Behörden einen Antrag eingereicht, der eine Verdoppelung der Kapazität auf 1 Million Fahrzeuge pro Jahr vorsieht. Die für die Gigafactory bislang zugesagte Wasser-Menge soll dafür weiterhin ausreichen.
Tesla will mit Umbauten beginnen
Vor ziemlich genau einem Jahr bekam Tesla die abschließende Genehmigung für die aktuelle Gigafactory-Stufe mit bis zu 500.000 Model Y pro Jahr und begann rund zwei Wochen später offiziell mit der Produktion. Ende Februar waren laut einer Twitter-Mitteilung 4000 pro Woche erreicht, also erst etwa 200.000 pro Jahr. Mit einem weiteren Ausbau wurde fast von Beginn an gerechnet – konkreter, als Tesla im vergangenen Herbst noch einmal 70 Hektar auf seinem Gigafactory-Gelände roden ließ.
Wenig später bestätigte der Landkreis Oder-Spree, dass Tesla in Grünheide mindestens 1 Million Elektroautos pro Jahr bauen wolle. Mit dem nötigen Antrag dafür wurde noch 2022 gerechnet, erst jetzt scheint er tatsächlich eingegangen zu sein. Das bestätigte das Unternehmen laut deren Bericht am Donnerstag unter anderem der Märkischen Oderzeitung (MOZ). Auch ein Sprecher des Landesamts für Umwelt habe demnach erklärt, dass Tesla eine Genehmigung für den Ausbau auf die Million beantragt hat. Die Unterlagen sollen 15.000 Seiten umfassen.
Laut dem MOZ-Bericht hat Tesla einen Antrag auf eine „erste Teilgenehmigung“ gestellt. Dieser soll sich nach Angaben des Unternehmens vor allem auf Änderungen an der bestehenden Gigafactory beziehen. Weitere Anträge dieser Art würden folgen, zum Beispiel für mögliche neue Gebäude. In der ersten Phase hatte Tesla viele vorzeitige Genehmigungen für Teilarbeiten beantragt, um vor der abschließenden Entscheidung damit beginnen zu können. Ein solcher Antrag soll nach einer ersten Sichtung der Unterlagen im Umweltamt aktuell noch nicht vorliegen.
Wasser soll für größere Gigafactory reichen
Als Hindernis für einen schnellen Ausbau der deutschen Gigafactory-Kapazität galt bislang das Thema Wasser. Der zuständige Verband hat seine Vorkommen mit der ersten Stufe für praktisch erschöpft erklärt und angekündigt, keinen weiteren Vorhaben zustimmen zu wollen, die zusätzlichen Bedarf bedeuten. Zumindest für die Verdoppelung der Kapazität soll die bisherige Menge nach Tesla-Angaben aber ausreichen, berichtet die MOZ. Brandenburgs Ministerpräsident hatte vor kurzem schnelle Unterstützung bei der Lösung solcher Probleme zugesagt, was neue Proteste bei lokalen Gigafactory-Gegnern zur Folge hatte.