In dem freundlichen Wettrennen zwischen den kurz nacheinander eröffneten neuen Elektroauto-Fabriken von Tesla im brandenburgischen Grünheide und im US-Bundesstaat Texas herrscht wieder Gleichstand: Aus seiner deutschen Gigafactory meldete Tesla Ende März, dort eine Produktionsrate von 5000 Model Y pro Woche erreicht zu haben. Texas war zu dieser Zeit noch unter 4000, doch am Mittwoch kam auch von dort die Nachricht, dass die Produktion auf 5000 Model Y pro Woche gestiegen ist.
Tesla-Gigafactory Texas holt deutsche ein
Die Gigafactory bei Berlin wurde am 22. März 2022 mit einem Delivery Day für die ersten dort produzierten Model Y Performance offiziell in Betrieb genommen. Bis zum ersten Meilenstein von 1000 Elektroautos pro Woche vergingen dann rund drei Monate, und in kürzer werdenden Abständen folgten die nächsten. Ende März, also recht genau ein Jahr nach dem Start, waren nach Tesla-Angaben 5000 Model Y pro Woche erreicht. Hochgerechnet auf ein Jahr macht das 250.000, was nach einer Definition von CEO Elon Musk als Massenproduktion bezeichnet werden kann.
Eigentlich sollte dieses Zwischenziel schon Ende 2022 erreicht sein, aber der Hochlauf in Grünheide ist immer noch schneller als in Texas. Dort dauerte es bis zu den 1000 Model Y in einer Woche gut vier Monate. Dann schien die neueste Tesla-Fabrik aufzuholen und war im Dezember fast zeitgleich mit der deutschen bei 3000 Model Y. Die nächsten beiden Meilensteine kamen aber wieder aus Grünheide, und als die deutsche Gigafactory Ende März bei 5000 war, stand aus Texas noch die 4000er-Meldung aus.
Giga Texas achieves production of 5k Model Y/week pic.twitter.com/WwZrv3CYae
— Tesla (@Tesla) May 9, 2023
Das änderte sich schon Anfang April, was aber immer noch 1000 Model Y pro Woche Abstand zwischen den beiden Tesla-Fabriken bedeutete. Jetzt aber sind sie wieder gleichauf: Am Mittwoch gab Tesla auf Twitter bekannt, eine Produktionsrate von 5000 Model Y pro Woche auch in der Gigafactory Texas erreicht zu haben. Wie beim Überschreiten der 4000er-Marke nur gut einen Monat zuvor wurde die Meldung von einem kurzen Video begleitet: Beschäftigte vor der Fabrik umringen drei Model Y und winken in die Drohnen-Kamera (s. Foto oben).
Model Y mit Struktur-Akku aus beiden Fabriken
In seinem neuesten Quartalsbericht von Ende April gibt Tesla die Kapazität der deutschen Gigafactory mit „>350.000“ an und die der texanischen mit „>250.000“ – ein weiterer Hinweis darauf, dass es in Deutschland schneller vorangeht. Dabei dürfte helfen, dass das Model Y dort bislang in derselben Bauweise produziert wurde wie in den älteren Fabriken in den USA und China statt wie in Texas teilweise mit Front- und Heck-Elementen aus einem Guss und einem Akku-Paket aus den eigenen 4680-Batterien dazwischen. Doch auch in Deutschland hat nach Informationen von teslamag.de Anfang Mai die Produktion von Model Y mit tragenden Akku begonnen – allerdings nicht mit Batterien von Tesla selbst, sondern von BYD.