Website-Icon Teslamag.de

Analyst: Start deutscher Tesla-Fabrik wird „logistischen Alptraum“ mit China beenden

tesla gigafactory berlin jui21 quartalsbericht

Bild: Tesla

Anzeige

In dieser Woche endet die Frist für Einwendungen gegen die geplante (und mit Vorab-Genehmigungen schon fast fertiggestellte – s. Foto) Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin, anschließend entscheidet das Landesumweltamt, ob es noch einmal eine öffentliche Anhörung dazu geben muss. Die würde im Zweifelsfall Mitte September stattfinden – und schon für Oktober hofft CEO Elon Musk dann auf die abschließende Gigafactory-Genehmigung, wie er vergangene Woche bei einem Besuch dort sagte. Für einen Analysten sind das gute Nachrichten.

Alle Europa-Teslas jetzt aus China

Die Eröffnung von Giga Berlin werde einen „logistischen Alptraum“ beenden, schrieb laut einem Bericht des Finanzportals TipRanks nach dem Musk-Besuch Daniel Ives, Tesla-Analyst bei Wedbush Securities. Mit diesem drastischen Ausdruck beschrieb er die aktuelle Praxis der Belieferung von Europa aus China. Tesla hat die dortige Gigafactory vor kurzem zum globalen Export-Zentrum erklärt.

Tatsächlich entdeckten Beobachter in diesem Quartal anders als zuvor bislang keine Schiffe, die frische Teslas aus dem US-Werk Fremont nach Europa bringen würden. Stattdessen berichten sie von immer mehr See-Transporten aus China. Seit Juli scheinen sämtliche Varianten des Model 3 von dort zu kommen, und in diesen Tagen wurden in Zeebrügge drei Schiffe aus China fast gleichzeitig entladen. Unter anderem brachten sie die ersten Tesla Model Y für europäische Kunden, weil die deutsche Gigafactory noch nicht fertig ist.

Das Model 3 käme in Deutschland, wenn überhaupt, erst in einer späteren Ausbaustufe an die Reihe, also wird dieser Teil des laut Ives Tesla-Alptraums wohl vorerst bleiben. Beim Model Y aber sieht der Analyst Entlastung durch die Gigafactory bei Berlin kommen, schreibt TipRanks, auch wenn weitere Verzögerungen nicht ausgeschlossen seien. So oder so werde der Deutschland-Start ein positiver Schritt für Tesla sein. Zusammen mit der ebenfalls neuen US-Gigafactory im Bundesstaat Texas werde er dem Unternehmen und CEO Musk dabei helfen, die globale Elektroauto-Vision voranzutreiben.

Gigafactorys für Millionen Elektroautos

Auch langfristig werden die beiden neuen Gigafactorys laut dem Wedbush-Analysten eine zentrale Rolle spielen, berichtet TipRanks weiter. Zusammen mit ihnen könne Tesla seine jährliche Produktion auf Millionen Elektroautos steigern; allein die deutsche war nach früheren Plänen im Endausbau auf 2 Millionen pro Jahr ausgelegt. Mit einem Kursziel von 1000 Dollar, das er jetzt bekräftigte, zählt Ives laut dem Bericht zu den optimistischsten Tesla-Analysten – aber aktuell wird die Aktie insgesamt häufiger zum Kauf empfohlen als zum Verkauf.

Mit Tony Sacconaghi von Bernstein Research hat unterdessen auch einer der langjährigen Skeptiker seine Haltung bekräftigt – allerdings sein Kursziel für Tesla von 180 Dollar auf 300 Dollar angehoben. Kurzfristig gebe es keine realistische Chance, den Kurs der Tesla-Aktie vorherzusagen, schrieb er. Langfristig aber sei die aktuelle Bewertung an der Börse selbst unter der Annahme fortgesetzten hohen Wachstums kaum zu rechtfertigen.

Anzeige
Die mobile Version verlassen