Das Team für die Entwicklung des Autopilot-Systems bei Tesla kommt weiter nicht zur Ruhe. Seitdem Anfang Mai Stuart Bowers, Vice President für Autopilot-Software, mehrere Aufgaben entzogen wurden, sollen mehrere andere führende Mitglieder das Team verlassen haben. Insgesamt seien in den vergangenen Monaten elf Team-Mitglieder ausgeschieden, berichtet The Information unter Berufung auf informierte Personen, sodass es um fast zehn Prozent geschrumpft sei.
Unter den ausgeschiedenen Entwicklern sollen auch solche sein, die zuvor an Bowers vorbei befördert und direkt Tesla-Chef Elon Musk unterstellt worden waren. Noch im Amt ist aber offenbar Milan Kovac, der im Mai zum neuen Director für Autopilot-Softwareentwicklung ernannt wurde. Die Führung des Teams hatte Musk persönlich übernommen.
Mit Plänen für autonomes Fahren hat sich Musk weit vorgewagt. Auf einem eigenen Autonomie-Tag in diesem Frühjahr stellte er einen intern entwickelten Chip vor, der mehr als genügend Rechenleistung für vollständig autonomes Fahren bereitstellen soll; nach der englischen Bezeichnung „Full Self-Driving“ wird er auch FSD-Chip genannt.
Mit den in allen Modellen verbauten Sensoren, dieser Hardware und stetig weiterentwickelter Software soll der Funktionsumfang für FSD laut Musk bis Ende dieses Jahres fertig entwickelt sein. Angesichts von Berichten von Fahrern, die über nicht nachvollziehbare Eingriffe und andere Fehler des aktuellen Autopilot-Systems berichten, mag sich das übermäßig ehrgeizig anhören. Musk hat aber wiederholt erklärt, dass die Entwicklung eines solchen Maschinenlern-Systems nicht linear vonstatten geht.
Auslöser für die aktuellen Abgänge war laut The Information auch, dass Musk gegenüber Mitarbeitern Unzufriedenheit über den Fortschritt beim autonomen Fahren geäußert haben soll. Allerdings wird in dem Bericht nicht deutlich, ob sie von sich aus gegangen sind oder entlassen wurden. Manche Team-Mitglieder sollen Musk gesagt haben, dass von ihm gegebene Termine nicht einzuhalten sind.