Die Zusammenarbeit mit Tesla sei gut, sagte vor kurzem der neue Chef der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, nachdem die mit einer Reihe von Verfahren zum Autopilot-System in diesem Jahr den Eindruck erweckt hatte, das Unternehmen aufs Korn genommen zu haben. Das Lob ändert allerdings nichts daran, dass die Behörde jetzt einen weiteren Unfall untersucht, bei dem der Tesla-Assistent eine Rolle gespielt haben könnte. Außerdem gab es in dieser Woche noch zwei ähnliche Vorfälle, bei denen ebenfalls Menschen ums Leben kamen.
3 tödliche Unfälle mit Tesla-Beteiligung
Am Donnerstag teilte die NHTSA laut US-Medien mit, eine Special Crash Investigation zu einem Unfall Anfang Juni in Kalifornien begonnen zu haben, bei der ein Mann in einem Tesla Model 3 nach dem Überfahren einer roten Ampel und eines Bordsteins abhob und eine Fußgängerin erfasste. Die Frau starb, der Fahrer wurde unter Drogen-Verdacht festgenommen. Dennoch ist die Sonder-Untersuchung Teil der NHTSA-Beschäftigung mit modernen Fahrassistenz-Systemen, die 2016 nach einem tödlichen Unfall mit einem Tesla Model S in Florida begann; berichtete die Agentur Bloomberg.
Zudem ereignete sich in dieser Woche ein weiterer Tesla-Unfall im selben Bundesstaat, der unschön an den von 2016 erinnert. Aus unbekannten Gründen rammten zwei Personen in einem Model S einen Lastwagen, der auf einem Autobahn-Rastplatz stand. Auf einem Foto von Fox35 ist zu sehen, dass sich der rote Tesla bis zur B-Säule unter den Auflieger geschoben hat. Die Fahrerin und ihr Beifahrer starben. Laut einem Bericht von Reuters ist auch dieser Fall der NHTSA bekannt und sie steht nach eigenen Angaben mit Tesla im Austausch darüber.
Hier ist also trotz der Parallelen zu dem Fall von 2016, bei dem ein Model S ungebremst unter einen querenden Lastwagen geriet, nicht bekannt, ob die Behörde Anzeichen für eine vorherige Autopilot-Nutzung sieht. Das Gleiche gilt für einen weiteren tödlichen Unfall mit Tesla-Beteiligung in den USA. Am Donnerstag starb laut msn auf einem Freeway nahe Los Angeles ein Motorrad-Fahrer, der von hinten von einem Tesla Model Y gerammt wurde. Der Fahrer des Elektroautos wurde nicht verletzt.
Autopilot dominiert Sonderuntersuchungen
Frühere Auffahr-Unfälle von Teslas mit stehenden Einsatz-Fahrzeugen, bei denen die Aktivierung des Autopilot-Systems nach ihren Angaben bestätigt ist, hatten im vergangenen August dazu geführt, dass die NHTSA eine Voruntersuchung dazu begann (das Foto oben zeigt einen davon in Connecticut von 2019). Bis zu diesem Juni kamen fünf weitere solche Fälle hinzu, und das Verfahren ging in die nächste Stufe, was einen Rückruf wahrscheinlicher macht. Auch die Sonderuntersuchung des aktuellen Fußgänger-Unfalls in Kalifornien könnte der Behörde Material dafür liefern. Laut Bloomberg laufen mit dem neuesten derzeit insgesamt 45 solcher Verfahren in Zusammenhang mit möglichen Assistenten-Unfällen, und bei nur neun davon soll kein Tesla beteiligt gewesen sein.