Zwar gibt es auch Gegenbeispiele, doch in letzter Zeit klagen Tesla-Besitzer zunehmend über schlechten Service – sie warten monatelang auf Termine oder Ersatzteile, und die Erreichbarkeit von Hotlines und Service-Zentren wird als schlecht kritisiert. Nach Meinung mancher Beobachter steckt Tesla deshalb derzeit in der „Servicehölle“. Nachdem die „Produktionshölle“ des Model 3 samt anschließender „Logistikhölle“ gemeistert scheint, hat das Unternehmen also die nächste große Wachstumsherausforderung zu lösen.
Und wie üblich, geht es dabei innovative Wege. Am Wochenende veröffentlichte der Nutzer u/houston_wehaveaprblm auf Reddit ein Foto des Bildschirms eines Tesla Model 3. Darauf zu sehen ist die Meldung, dass beim Stromumformungssystem des Fahrzeugs ein „unerwarteter Zustand“ festgestellt worden sei. Der Fahrer wird jedoch nicht in eine Werkstatt beordert, sondern erhältlich lediglich die Information, dass das benötigte Ersatzteil bereits in das bevorzugte Service-Center versandt wurde. Ein Termin zum Einbau könne per App oder im Web vereinbart werden.
Tesla cars now pre-order faulty parts automatically
byu/houston_wehaveaprblm inteslamotors
Wenn das System im großen Maßstab funktioniert und auch die anderen Bausteine dafür im Griff sind, könnte die Tesla-Nutzerfahrung tatsächlich deutlich verbessert werden. Bei Reparaturen ließe sich beispielsweise viel Zeit für die Diagnose und das Warten auf Teile einsparen; gleichzeitig müssten die einzelnen Tesla-Werkstätten weniger Ersatzteile auf Verdacht vorrätig halten, was ihre Effizienz steigern würde.
Schon in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen für das letzte Vierteljahr 2018 hatte Tesla-Gründer Elon Musk eingeräumt, dass die Ersatzteil-Versorgung bei Tesla verbesserungsbedürftig ist – die bisherige eigene Praxis bezeichnete er sogar als teilweise „idiotisch“ und „superdämlich“. Für die Zukunft kündigte er an, dass einfache Reparaturen bei Tesla in 15 bis 20 Minuten erledigt sein sollen.