Obwohl Model Y für Europa inzwischen auch aus der lokalen Gigafactory in Grünheide bei Berlin kommen, ist bislang nicht bekannt, dass irgendeine deutsche Polizei-Behörde Elektroautos von Tesla einsetzen würde. In den USA dagegen ist das schon lange der Fall, und auch die Kantonspolizei von Basel in der Schweiz hat schon Ende 2018 sieben Tesla Model X für ihre Alarm-Staffel (s. Foto) angeschafft. Aktuell testet sie aber andere Elektroautos, denn die von Tesla nähern sich dem Ende ihrer Nutzungszeit.
Model X im intensiven Polizei-Einsatz
Wegen des hohen Preises von damals rund 140.000 Franken pro Stück wurde die Basler Tesla-Anschaffung kritisiert. Doch elektrisch sollten die neuen Fahrzeuge sein, und zu der Zeit habe nur das Model X die Anforderungen an Platz und Nutzlast erfüllt, erklärte ein Sprecher der Polizei der Publikation BaZ Online. Anlass für die Nachfrage war, dass vergangene Woche ein Ford Explorer Hybrid im Polizei-Look in Basel gesehen wurde. Dazu bestätigte der Sprecher, dass das Fahrzeug Teil von aktuellen Tests vor der Abschaffung der Teslas im Jahr 2025 sei.
Der Grund dafür ist nach Angaben des Sprechers nicht, dass die Polizei Basel mit ihren sieben Model X unzufrieden wäre. Man habe schon beim Kauf im Jahr 2018 gesagt, dass nach deren Nutzungszeit eine Neubewertung des Marktes und Ausschreibung für eine Neubeschaffung vorgesehen sei. Und weil die Teslas als so genannte „Alarmpikett-Wagen“ ständig im Einsatz seien, nähere sich dieser Zeitpunkt bereits. Derzeit hätten die Model X je rund 100.000 Kilometer ohne Reparaturen an Motor und Batterie hinter sich, was im Vergleich zu Verbrennern sehr beachtlich sei, sagte der Sprecher.
Wenn der Schnitt über die bislang gut vier Jahre im Einsatz beibehalten wird, hätten die Basler Polizei-Tesla rund 150.000 Kilometer hinter sich, wenn sie wie jetzt geplant im Jahr 2025 abgelöst werden. Als Kandidaten kommen neun andere Elektroautos in Frage und sollen wie vergangene Woche der Plugin-Hybrid von Ford getestet werden; die meisten davon sollen rein elektrisch sein. Auch der Explorer soll in Europa als reines Elektroauto angeboten werden, hat dann aber mit dem bisherigen Modell nicht mehr viel zu tun, denn er wird auf der Volkswagen-Plattform MEB basieren.
Tesla Model Y ist kein Ersatz-Kandidat
Als weitere Marken, die in Basel als Tesla-Ersatz geprüft werden, nannte der Sprecher Audi, Toyota, Mercedes, Kia und Subaru. Das Model Y mit seinem deutlich niedrigeren Preis und ähnlich viel Platz wie das Model X scheint dafür aber nicht in Frage zu kommen. Gegenüber dem Rundfunk SRF sagte der Polizei-Sprecher explizit, dass kein anderer Tesla in der Auswahl ist, ohne konkrete Gründe dafür zu nennen. Dabei hat eine andere Schweizer Polizei das kleinere SUV der Marke schon für diensttauglich befunden: Vor gut einem Jahr teilte der Kanton St. Gallen mit, vier Tesla Model Y angeschafft zu haben, die unter anderem 5er-Kombis von BMW ersetzten.