Kurz vor Jahresende scheint Tesla seine Personal-Planung für die nächste Zeit angepasst zu haben – und zwar nach unten. Das Unternehmen habe einige Beschäftigte darüber informiert, dass es einen Einstellungsstopp gebe und dass im ersten Quartal mit Entlassungen in manchen Teams zu rechnen sei, berichtete am Freitag der Blog Electrek unter Berufung auf eine informierte Person. Die geplanten Kürzungen sollen aber nicht alle Bereiche betreffen.
Tesla-Entlassungen schon in diesem Juni
Für das Jahr 2021 hatte Tesla weltweit knapp 100.000 Beschäftigte gemeldet, und bis in diesen Juni sah es so aus, als würde die runde Marke Ende 2022 locker überschritten. Im Juni kündigte CEO Elon Musk laut Berichten jedoch intern einen weltweiten Einstellungsstopp und die Streichung von 10 Prozent der bestehenden Stellen an. Wenig später präzisierte er öffentlich, innerhalb der nächsten drei Monate müssten tatsächlich etwa 10 Prozent der Büro-Beschäftigten gehen; auf die Gesamtzahl bezogen mache das 3-3,5 Prozent der Jobs bei Tesla aus.
In einem Jahr sollte sie laut Musk wieder höher sein als im Juni 2022. Schon für den Hochlauf der neuen Fabriken in Deutschland und Texas dürfte Tesla seitdem tausende Personen neu eingestellt haben, und nach einer Delle im Sommer nahm auch die Zahl der bei Tesla ausgeschriebenen Job weltweit wieder stark zu.
Laut dem Electrek-Bericht aber ist jetzt erst einmal Schluss mit neuen Einstellungen, und ab nächstem Jahr sollen sogar wieder Entlassungen geplant sein. Das habe Tesla laut einer zuverlässigen Quelle einigen Beschäftigten mitgeteilt. Dabei sei aber nicht klar, welches Ausmaß der Einstellungsstopp habe. An manchen Produktionsstandorten sei weiterhin eine Vergrößerung des Personal-Bestands geplant. Das Gleiche dürfte dann für Entlassungen gelten – wenn zum Beispiel für eine der neuen Gigafactorys mehr Beschäftigte gebraucht werden, hätte es außer in Einzelfällen kaum Sinn, parallel zu entlassen.
CEO Musk vergrault mit Twitter Kunden
Die Job-Streichungen im Sommer hatte Tesla-CEO Musk mit einem schlechten Gefühl für die Wirtschaft und mit zuvor zu schnellem Wachstum in nicht produzierenden Bereichen begründet. Was die neue Runde ausgelöst hat, falls sich die Meldung denn als richtig erweist, und welchen Umfang sie hat, blieb zunächst offen.
Anders als seit einiger Zeit gewohnt schien Tesla aber zuletzt nicht mehr jedes produzierte Elektroauto auch problemlos verkaufen zu können. Seit Sommer hat die Produktion in China, den USA und Deutschland weiter zugenommen, während die Zinsen stiegen. Zudem scheint CEO Musk durch seine Twitter-Übernahme nicht nur abgelenkt, sondern auch manche Tesla-Interessenten oder sogar -Kunden zu vergraulen.