Mitteilungen zu wichtigen Ereignissen an die Börsen-Aufsicht sind üblicherweise eine trockene Angelegenheit, und auch Tesla kann aufgrund seiner Notierung an der Nasdaq nicht anders, als der Pflicht zur Anleger-Information in langen Formularen und dürren Worten nachzukommen. Deutlich unterhaltsamer hält unterdessen CEO Elon Musk auf Twitter Tesla-Beobachter aller Art auf dem Laufenden. Und jetzt hat das Unternehmen wohl zum ersten Mal und als erstes überhaupt beides vereint: In einer Eingabe an die US-Behörde SEC informierte Tesla über die Verschiebung seiner Hauptversammlung – und bildete darunter eine Reihe von Musk-Nachrichten mit näheren Informationen zu Ort und Termin ab.
Tesla-Text lässt vieles offen
Das fiel zuerst dem FT-Finanzblog Alphaville auf, der Tesla unter kritischer Beobachtung hält und sich regelmäßig über dortige Vorgänge eher lustig macht als empört, die nach seiner Ansicht für ein börsennotiertes Unternehmen ungewöhnlich sind. Board und Management seien der Meinung, dass direkte Interaktionen mit Aktionären bei Tesla besonders wichtig sind, heißt es jetzt in Teslas Börsen-Meldung. Und weil es in Kalifornien immer noch Einschränkungen für größere Personen-Gruppen gebe, werde man die bislang für Anfang Juli Hauptversammlung später stattfinden lassen.
„Es werden bestimmte konkrete Termine, Orte und Präsentationsformate geprüft, um die Wahrscheinlichkeit für eine informative Veranstaltung mit persönlicher Anwesenheit zu maximieren“, schreibt Tesla in der SEC-Meldung im üblichen Ton weiter. Dann aber bekommt CEO Musk das Wort: Tesla weist noch darauf hin, dass er die folgenden Nachrichten Mitte Juni auf Twitter veröffentlicht habe, und dann werden sie ohne weitere Kommentare abgebildet.
SEC-Schranken für Tesla-Chef
Den Twitter-Nachrichten ist zu entnehmen, dass die Hauptversammlung nicht nur verschoben werden, sondern zusammen mit dem heiß erwarteten Batterie-Tag stattfinden soll, bei dem Tesla umfassend über seine Akku-Pläne informieren will. Außerdem erwähnte Musk als Ort zunächst „wahrscheinlich“ das Elektroauto-Werk in Fremont und beantwortete eine Nachfrage, ob das definitiv sei, später mit Ja. Und der Tesla-Chef verriet, dass er auch schon ein System für Batteriezell-Produktion vorführen will.
Was jetzt in der Börsen-Meldung steht, wussten enge Tesla-Beobachter schon seit ein paar Tagen aus sozialen Medien und Berichten. Jetzt sind zumindest offiziell auch alle anderen Tesla-Anleger informiert. Bei direkt kursrelevanten Informationen allerdings gilt weiterhin eine Vereinbarung zwischen Musk und der SEC von 2019, laut der sich der Tesla-Chef hier vor dem Twittern rechtlich beraten lassen muss.